Am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag sind teils kräftige Gewitter von Westen her über die Schweiz gezogen. Gebietsweise kam es zu grossen Hagelniederschlägen, Sturmböen sowie grossen Regenmengen in kurzer Zeit. 

In Teilen der Schweiz gab es kräftige Sturmböen, etwa in Koppingen BE mit 119 Kilometern die Stunde. Dort wurde auch 62 Millimeter Niederschlag registriert, knapp 60 Prozent der Juni-Norm, wie die Aargauer Zeitung berichtet. Sturmböen gab es auch in Freiburg (84 km/h) oder in Mathod VD (83 km/h).

Schäden noch nicht ganz klar

So berichtet eine kontaktierte Bäuerin aus Koppigen BE zwar, dass die Gerse und der Weizen noch stehe, jedoch sei nicht ganz klar, ob es eventuell Körner abgeschlagen habe. Und bei den bereits abgeschlegelten Kartoffeln könnte es die Knollen aus der Erde freigelegt haben. Bei einer baldigen Feldbegehung würden sich die Schäden zeigen, so die Bäuerin.

Auf Anfrage der BauernZeitung beim Berner Bauerverband sei es noch zu früh für einen Gesamtüberblick, aber Schäden werde es wohl gegeben haben. Vor allem seien Gewitter in der Umgebung Kiesen, Wichtrach, Gantrisch gemeldet worden. Diese hätten wohl, wie letztes Jahr, schneisenweise Schäden angerichtet. Das Ausmass der Schäden der jetzigen Gewitterwelle wird sich also im Verlauf der kommenden Tage zeigen. 

Von Bern Richtung Zürich

Bereits am späteren Donnerstagnachmittag und frühen Abend zogen mehrere Gewitterzellen über den Kanton Bern. Eine sogenannte Superzelle baute sich laut SRF Meteo gegen 17 Uhr nordwestlich von Thun auf. Mancherorts ging Hagel nieder. Namentlich in der Region Gruzelen, Seftigen, Wattenwil prasselten grosse Hagelkörner nieder. Gegen 20 Uhr beruhigte sich die Wettersituation in Bern.

Die Gewitterlinie zog im weiteren Verlauf des Abends in die Region Zürich und in die Ostschweiz. In Zürich wurde dabei durch den heftigen Sturm ein Baugerüst von einem Gebäude gerissen und landete auf Tramgleisen.

Kommen noch mehr Gewitter?

Laut Meteonews steigt die Gewitterneigung nach einem ruhigem Samstag wieder an und bleibt auch Anfang nächste Woche mit Südwestwind auf den Berggipfeln hoch. Die Prognose für Samstag ist meist sonnig, ebenfalls für Sonntagmorgen, am Sonntagnachmittag ist das Gewitterrisiko erhöht.