An der jährlichen Richtpreisrunde erhöhten Verarbeiter(innen) und Produzent(innen) die Richtpreise für alle Kulturen, wie Bio Suisse in einer Mitteilung schreibt. Eine wachsende Nachfrage und gestiegene Produktionskosten hätten zu diesem Entscheid geführt. Die höheren Preise sollen zudem zusätzliche Betriebe motivieren, auf Bio umzustellen, um so den mittelfristig starken Bedarf für Schweizer Bio-Getreide mit der Knospe zu stillen, heisst es.

Knospe-Ware ist gesucht

Knospe-Ackerkulturen seien gesucht, schreibt Bio Suisse. Um der steigenden Nachfrage nach Mahlweizen und Speisehafer sowie anderen Ackerkulturen gerecht zu werden, seien in den nächsten fünf bis sechs Jahren zusätzliche Bio-Ackerbauflächen von rund 15’000 Hektaren notwendig. Die neuen Richtpreise seien ein klares Signal und Anreiz für Umstellbetriebe.

Aufgrund der angebauten Flächen und der Ernteaussichten deuten laut Bio Suisse erste Prognosen darauf hin, dass den Verarbeitungsbetrieben beim Weizen etwa 67 Prozent des Gesamtbedarfs aus inländischer Produktion zur Verfügung stehen werden, beim Roggen seien es etwa 90 Prozent und beim Dinkel 85 Prozent.

Richtpreise auch für Weizen und Speisehafer

Nachdem sich die Markakteure 2021 gemäss Bio Suisse auf keinen Richtpreis für Weizen einigen konnten, wurde für dieses Jahr wieder eine Einigung erzielt. Für Dinkel und Roggen wurden die Preise deutlich angehoben. Erstmals wurde auch für Bio-Speisehafer ein Richtpreis festgelegt, nachdem die Anbauflächen seit Jahren kontinuierlich wachsen. Erstmals dürfte 2022 die erwartete Erntemenge für Hafer jene von Roggen übersteigen. Neu gelten folgende Richtpreise:

  • Dinkel: + 4 Franken, neu Fr. 116.-/dt.

  • Roggen: + 5 Franken, neu Fr. 94.-/dt

  • Weizen: 2021 kein Richtpreis, neu Fr. 107.50/dt

  • Speisehafer: + 10 Franken (Marktpreis 2021), neu CHF 87.-/dt

Mit Abnehmer absprechen

Grundsätzlich muss die Anbauplanung immer in Absprache mit Abnehmer(innen) erfolgen, schreibt Bio Suisse. Für Umstell-Mahlweizen sei ein Abnahmevertrag zwingend. Es wird empfohlen, dass die Vertragspartner(innen) den Preis für Umstellmahlweizen untereinander verhandeln. Aus diesem Grund gibt es kein Richtpreis für den Umstellmahlweizen. Die Übernahmebedingungen 2022 entsprechen den Bestimmungen des Branchenverbandes Swiss Granum. 

Hier gehts zu den Übernahmebedingungen und den aktuellen Preisen.

Hier gehts zu den Richtpreisen für Bio-Futtergetreide.