Weiden sind als Rohstoff für Kränze und andere Flechtarbeiten seit Jahrhunderten geschätzt. Ihre biegsamen und stabilen Zweige lassen sich hervorragend formen, ohne zu brechen. Frisch geschnittene Weidenruten sind besonders geschmeidig. Mit der Zeit trocknen sie aus und werden fest, wodurch der Kranz seine Form behält.
Das braucht es
Neben den Weidenruten verleihen sommerliche Akzente dem Kranz auf dem Foto sein besonderes Flair. Für einen Kranz mit einem Durchmesser von 20 bis 25 cm bieten sich folgende Materialien an:
- Rund 15 Weidenruten, 60 bis 80 cm lang, mit maximal 4 mm Durchmesser
- Blumen, Kräuter und Samenstände wie wilde Möhre, Kerbel, Majoran
- Beeren und Früchte: Brombeeren, Holunder, Schneeball, Liguster, kleine (Erlen)-Zapfen
- Gartenschere
Der Zeitaufwand für die Fertigung beträgt ein bis zwei Stunden. Für diesen Kranz braucht es weder Draht noch Leim, so kann das «Gerüst» aus Weidenruten jahreszeitlich neu besteckt, oder komplett kompostiert werden.
So geht es
- Weidenruten vorbereiten: Es bewährt sich, die frischen Zweiglein vor dem Flechten mit den Daumen etwas zu kneten, so knicken sie nicht und lassen sich schöner formen. Falls die Zweige bereits getrocknet sind, können sie einige Stunden in Wasser gelegt werden, um sie wieder geschmeidig zu machen. Die Blätter an den Ruten lassen, sie verleihen Volumen und sorgen für ein lebendiges Aussehen.
- Grundgerüst flechten: Die erste Rute wird zu einem Kreis gebogen und die Enden werden ineinander verdreht. Weitere Ruten werden spiralförmig um den ersten Ring gelegt, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Dabei werden die Enden jeweils sorgfältig eingesteckt, sodass der Kranz stabil bleibt. Für einen besonders natürlichen Look dürfen einzelne Zweigspitzen überstehen.
- Dekoration anbringen: Die Beeren und Kräuter werden nun in den Weidenkranz gesteckt. Um sie tief genug zwischen die geflochtenen Ruten zu stecken, kann man mit einer Stricknadel etwas «vorlochen», also etwas Platz zwischen den Ruten schaffen. So gelingt es leichter, die Beeren, Kräuter und Samenstände im Kranz zu befestigen, ohne dass dabei die Stängel knicken.
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Pflege und Haltbarkeit
Der Kranz aus frischen Materialien bleibt an einem schattigen, kühlen Ort vier bis sieben Tage frisch. Wird er im Innenraum aufbewahrt, kann man ihn mit einem Wassersprüher gelegentlich befeuchten. Gut zu wissen: Bis die Ruten des Weidenkranzes getrocknet sind, kann er nicht aufgehängt werden, da er sich sonst verformt.
Zurückhaltung beim Sammeln
Beim Sammeln von Weidenruten und anderen Naturmaterialien sollte Rücksicht auf die Umwelt genommen werden. Jeweils nur so viel abschneiden, wie tatsächlich gebraucht wird, und keine geschützten Pflanzen verwenden. Im Naturschutzgebiet dürfen keine Pflanzen gesammelt werden. In vielen Kantonen ist es zudem verboten, wilde Weiden zwischen dem 1. März und dem 30. September stark zurückzuschneiden. Beim Sammeln den Zeckenschutz nicht vergessen.
Auch für Kinder ist das Flechten eines Weidenkranzes ein schönes Erlebnis. Gemeinsam können beim Spaziergang Kräuter, Blumen und Beeren gesammelt und zu kleinen Kränzchen verarbeitet werden.
Wuchsfreudige Weiden
Weiden wachsen schnell, was zum einen in einem kleineren Garten zum Problem werden kann. Andererseits eignen sich ihre biegsamen Äste gut für lebende Zäune. Die Ruten können nicht nur für Kränze, sondern auch zu Körben oder Kugeln geflochten werden. Weiden für den Garten können durch Stecklinge vermehrt werden, sie treiben rasch Wurzeln. Dazu im frühen Sommer ein verholztes Stück einer Rute in ein Glas Wasser stellen und das Wasser alle zwei Tage auswechseln.