AboVideoStolze Simmentalerkühe von Kurt und Tanja Schneider von der Alp Ahornen.1000 TiereAlpabzug Plaffeien: «So was Schönes kennen wir nicht»Freitag, 29. September 2023Auch letztes Wochenende haben in vielen Regionen der Schweiz schöne Alpabzüge oder auch Chästeilete stattgefunden. Die meisten Tiere sind wieder auf die Heimbetriebe zurückgebracht worden. Für den Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband (SAV) ist dies die richtige Zeit, um auf das Alpjahr 2023 zurückzublicken, wie der SAV in einer Mitteilung schreibt. 

Rückblick fällt positiv aus

Wegen den ausserordentlich geringen Schneemengen im Winter 2022/2023 startete das Jahr mit einem grossen Wasserdefizit. Der ausgiebige Regen im Frühling habe die kritische Situation auf den Alpen glücklicherweise entschärfen können. Dank der Stabilisierung der Wetterlage Mitte Mai konnten die Alpaufzüge zu einem üblichen Zeitpunkt stattfinden.

Viel Futter

Anlass zur Zufriedenheit gab laut SAV die Futtersituation: Auf den Alpen war viel Gras vorhanden. Auch auf den Heimbetrieben in höheren Lagen konnte sehr viel Heu oder Silo in ausreichender Qualität eingebracht werden. Das Futterangebot überstieg gegen Mitte Saison zuweilen den Bedarf, so dass das Gras auf den Alpen zum Teil überständig wurde und die Milchleistungen der Kühe etwas zurückgingen.

Weil das kurze Schnee-Intermezzo Anfang August rasch wieder von sehr hohen Temperaturen abgelöst wurde, konnten die meisten Tiere bis zum vorgesehenen Termin oder sogar darüber hinaus auf den Alpen bleiben.

Klimawandel nur eine Herausforderung

Dank den ausreichenden Niederschlägen zum richtigen Zeitpunkt «waren die Probleme rund um die Wasserversorgung der Alpen weniger gross als im Vorjahr», schreibt der SAV. Es sei aber vermehrt von geringen Schneemengen im Winter und langen Trockenperioden im Sommer auszugehen, was die Alpwirtschaft weiterhin stark beschäftigen werde. «Der Klimawandel ist nicht die einzige Herausforderung, mit der die Alpwirtschaft konfrontiert ist», warnt der SAV.

Ganz weit im alpwirtschaftlichen Sorgenbarometer stehen auch:

  • die Schwierigkeit, geeignetes Alppersonal zu finden,
  • und vor allem auch der Wolf, der die Alpbewirtschafter(innen) an ihre physischen und psychischen Grenzen bringe.

Aufruf zum Wählen

«Auch die Politik muss mithelfen, Lösungen zu finden», hält der SAV weiter fest. Er ruft deshalb seine Mitglieder auf, bei den anstehenden Parlamentswahlen am 22. Oktober Personen zu wählen, welche die Alpwirtschaft vertreten würden.