Vor einer Sommertrockenheit, wie sie erst vor vier Jahren 2018 herrschte, sind wir auch dieses Jahr nicht gefeit. Wir wissen aktuell nicht, wie sich das Wetter entwickeln wird.
Einige Regionen im Kanton St. Gallen, so insbesondere das Linthgebiet, waren besonders betroffen. Neben den bekannten Lückenfüller konnte sich ein neues Ungras stark ausbreiten: die Borstenhirse.
Lückenfüller profitiert von Trockenheit
FutterbauSo machen Sie der Borstenhirse das Leben schwer Die Borstenhirse (Setaria pumila und Setaria viridis) gehört in die Familie der Gräser, ist einjährig und keimt erst mit warmen Temperaturen. In Maisfeldern ist sie schon länger als Unkraut bekannt. Die Borstenhirse profitiert von trockenen Sommern, da die guten Futtergräser durch das fehlende Wasser und die Hitze keine dichte Pflanzendecke mehr bilden.
Die Borstenhirsekeimlinge haben dadurch Licht und Wärme zum Keimen. Sie sind C4-Pflanzen wie der Mais, welche besonders in warmen Temperaturen einen Vorteil gegenüber anderen Pflanzen haben.
Borstenhirse kann Schlundverletzungen verursachen
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FutterbauBorstenhirse: Verdaulich, aber nicht schmackhaft Konnte sich die Borstenhirse im Bestand stark etablieren, kann es sogar zu Problemen im Stall führen. Die kleinen Wiederhacken der Borstenhirse können Schlundverletzungen verursachen. Der Futterwert der Silagen und des Heus sinken stark, da die Hirsen einen tiefen Nährwert aufweisen.
Gras hoch mähen
In der Innerschweiz (Flughafen Buochs) ist die Problematik schon länger bekannt und es wurden diverse Studien durchgeführt (siehe Link). Da die Herbizide, welche gegen Hirsen im Mais eingesetzt werden, auch die guten Futtergräser reduzieren, stehen nur bestandeslenkende Massnahmen zur Verfügung.
Die effizienteste und einfachste Massnahme ist das Hoch mähen – mindestens 8 cm. So hat es von Anfang an weniger offene Bodenstellen. Weiter spriessen die Gräser dann schneller und schliessen so die vorhandenen Lücken rascher. Ohne Lücken können die Borstenhirsen aber auch alle anderen Lückenfüller wie Löwenzahn, Ausläuferstraussgras, einjähriges Rispengras und gemeines Rispengras nicht aufkommen.
Weitere Infos zur Borstenhirse und viele weitere spannende Posten zum Thema «unter herausfordernden Bedingungen Futter produzieren» erfahren Sie an der AGFF Tagung vom 25.8.22 in Benken.
