Die wichtigsten Salatarten findet man in der Familie der Gartensalate. Dazu gehören vor allem Kopfsalat und Eis- oder Krachsalat. Letzterer bildet sehr feste Köpfe, er benötigt deshalb rund zehn Tage länger als Kopfsalat, bis er reif ist. Dafür kommt er mit der sommerlichen Hitze besser zurecht. Batavia ist eine Kreuzung zwischen Kopfsalat und Eissalat, er hat schmackhafte, knackige Blätter. Lattich oder Romanasalat wächst langsamer als Kopf- und Eissalat, er ist dafür hitze- und trockenheitsverträglich und bildet grosse Köpfe. Er ist ein klassischer Sommersalat, winterharte Sorten gibt es kaum.
Bei all diesen kopfbildenden Sorten kann man für eine laufende Ernte folgende Faustregeln beherzigen: Sobald die Sämlinge einer Aussaat zwei echte Laubblätter gebildet haben, sät man den nächsten Satz aus. Und man sollte jeweils nur so viele Setzlinge pflanzen, wie man in zwei Wochen benötigt. Mit diesen beiden Regeln sollte man die grösste Salatschwemme verhindern können.
Blatt für Blatt
Als Schnitt- und Pflücksalat bezeichnet man alle Salate, die kein Herz bilden. Man pflückt jeweils so viele einzelne Blätter, wie man gerade braucht (= Pflücksalat). Oder man schneidet die benötigte Menge ab und lässt die Pflanzen wieder nachwachsen (= Schnittsalat).Diese Salate wachsen schnell und sind einfach zu kultivieren. Ein Anbau im Hochsommer ist allerdings nicht zu empfehlen, da sie bei Hitze zäh werden oder schiessen.
Es gibt Hunderte von Sorten, darunter so bekannte wie «Lollo Rossa» und «Lollo Bionda», «Re»›- und «Green Salad Bowl». Mit Schnitt- und Pflücksalaten kann man Ernteflauten bei anderen Salaten glätten. Ist der Schnitt- oder Pflücksalat einmal zu gross, erntet man ihn trotzdem, verwendet ihn als Mulch, gibt ihn auf den Kompost oder verfüttert ihn.
Salat für kühlere Tage
Ab Ende Juni kann man Endiviensalate säen. Die Endivie gehört zur Gattung der Wegwarten, nicht zu den Gartensalaten. Die breitblättrigen Formen sind etwas robuster, die krausblättrige Frisée ist dafür hübscher. Daneben gibt es auch noch Schnittendivie, die wie Schnittsalat verwendet werden kann. Wer laufend Endivie ernten will, sät ab Frühsommer alle drei bis vier Wochen ein paar Samen in eine Saatschale und macht dann jeweils so viele Setzlinge wie in vier Wochen benötigt werden.
Zichoriensalate kann man vor allem dann ernten, wenn Gartensalat Mangelware ist: vom Herbst bis zum Frühjahr. Einige Sorten sät man erst aus, wenn die ersten Beete abgeerntet sind. Es handelt sich also um ideale Folgekulturen. Bei Radicchio oder Cicorino unterscheidet man zwischen kopfbildenden Sorten für die Herbsternte und rosettenbildenden Sorten für die Überwinterung. Die kopfbildenden Sorten können bis zu den ersten, starken Frösten geerntet werden, frühe Saaten neigen allerdings zum Schossen. Für eine kontinuierliche Ernte sät man ab Mitte Juni drei Sätze im Abstand von drei bis vier Wochen aus. Die attraktive, rot-weisse Farbe entwickelt sich erst, wenn die Nächte herbstlich kühl sind.
Draussen überwintern?
Rosettenbildende Sorten wie «Cicorino rosso» oder «Grumolo verde» überwintern im Beet. Bei ihnen schneidet man im Spätherbst das Laub etwa fünf Zentimeter über dem Boden ab, ohne die Knospenanlage zu verletzen. Die Ernte der überwinternden Pflanzen beginnt erst im Vorfrühling. Geerntet wird, sobald sich geschlossene Köpfe gebildet haben. Der Ertrag ist zwar wesentlich geringer als bei den Herbstsorten, dafür hat man – wenn alles gut geht – schon früh im Jahr farbenfrohen Salat aus dem Garten. Die Ernte kann mit Vlies um rund zwei Wochen verfrüht werden.
Da die Erntedauer recht lang sein kann, (je nach Witterung von Anfang März bis Ende April) kann man fast nicht genug von diesen Salaten aussäen. Nutzen Sie dazu möglichst viele der freiwerdenden Flächen im Garten.
Lange haltbar
Zuckerhut oder Fleischkraut sollte man nicht vor Mitte Juni säen. Zu früh gesäte Pflanzen schiessen auf. Die im Herbst geernteten Pflanzen halten mehrere Monate, wenn man sie mit der Wurzel ausgräbt, in Zeitungspapier einschlägt und dunkel im Keller oder einem kühlen Schopf lagert. Die äusseren Blätter werden zwar ein wenig schrumpelig, aber im Innern bleibt er tipptop.
In milden Lagen kann man Zuckerhut bis zum Jahresende auf dem Beet stehen lassen, da er bis minus acht Grad Frost erträgt. Wenn man Zuckerhut nicht ausgräbt, sondern nur abschneidet, wächst er meistens wieder nach, wird aber nicht mehr so dicht. Als Faustregel setzt man beim Zuckerhut so viele Pflanzen, wie man in acht Wochen ernten möchte.
Klein aber fein
Noch einfacher geht es mit Schnittzichorie: Er wird wie Schnittsalat für eine laufende Ernte angebaut. Deshalb genügt ein Saattermin Ende Juni. Keinesfalls vergessen sollte man den Nüsslisalat. Ihn kann man ab Ende Juli in mehreren Sätzen bis Ende September säen. Je später die Saat, desto länger dauert es, bis man ernten kann: Die Bandbreite liegt zwischen 50 und 170 Tagen. Zwei bis drei Quadratmeter reichen meistens aus um eine vierköpfige Gemeinschaft den Winter hindurch mit frischem Nüssli zu versorgen.
Nüsslisalat keimt langsam, er läuft deshalb Gefahr vom Unkraut überholt zu werden. Damit man ihn gut jäten kann, sollte man in Reihen säen. Oder man lässt ihn versamen. Dann kommt das Unkraut zwar auch, aber der Nüssli setzt sich besser dagegen durch.
Versamen? Ganz einfach
Versamen lassen ist zudem eine sichere Methode für alle, die Mühe mit der Aussaat von Nüsslisalat haben. Das Versamen geht ganz leicht: Man muss nur zwei bis drei Pflanzen
in Blüte gehen lassen und warten bis sich die braunen Samenkörner bilden. Wenn man die Samenträger stehenlässt, verteilen sie den Samen bei Vollreife im Umkreis von zwei bis drei Metern.
Wer das Saatgut gezielt an einem anderen Ort haben möchte erntet die Samenträger, sobald der Samen so reif ist, dass er bei Berührung ausfällt. Man legt dazu einfach eine Zeitung unter die Pflanze und schüttelt sie kräftig. Den so gewonnenen Samen verstreut man über dem Standort der Wahl und lässt ihn ohne weitere Bearbeitung liegen.
Prozentual gesehen keimen zwar deutlich weniger Samen als bei einer normalen Aussaat. Dennoch ist der Auflauf von versamtem Nüsslisalat in der Regel so gut, dass man ihn sehr stark ausdünnen muss. Man hat also die Wahl zwischen Unkraut jäten oder Nüssli und Unkraut jäten.
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Aussaat |
Ernte |
Bemerkungen |
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Gartensalate |
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Kopfsalat, Herbstsorten |
Juli bis August |
September – Oktober |
Frisch aussäen sobald die letzte Saat zwei echte Blätter gebildet hat |
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Winterkopfsalat |
Anfang bis Ende September |
Ab März |
Je kleiner der Salat in den Winter geht, desto frosthärter ist er |
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Pflück- und Schnittsalate |
August bis September |
September – Dezember |
Winterschnittsalate ertragen leichten Frost |
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Eissalat, Batavia, Romanasalat |
Ab Mitte März bis Ende Juli |
Bis Oktober |
Kleinköpfige Sorten sind schneller erntereif |
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Spargelsalat |
Juni bis September |
Ab September |
Doppelnutzung: Blatt und Stängel |
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Endiviensalate |
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Endivie, glatt oder kraus |
Mitte Juni bis Ende Juli |
Bis zum Frost |
Glatte Endivie erträgt leichten Frost, krause weniger |
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Schnittendivie |
Juni bis Juli |
6 bis 10 Wochen nach der Saat |
Mehrfache Ernte möglich |
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Zichoriensalate |
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Radicchio, Herbstsorten vom Typ Palla Rossa |
Ab Ende Mai bis Anfang Juli |
Herbsternte |
Achtung: Frühe Saaten neigen zum Schossen |
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Radicchio oder Grumolo, rosettenbildende Sorten für Überwinterung |
Ab Juli |
Bis April |
Im Frühjahr mehrfach beerntbar |
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Zuckerhut |
Ab Mitte Juni |
Bis zum Starkfrost |
Begrenzt frosthart (-8 Grad), im Keller lagerbar, wächst nach |
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Schnittzichorie |
Ab Juli |
Bis zum ersten Frost |
Mehrfache Ernte möglich |
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Andere Salatarten |
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Nüsslisalat |
Ab Juli |
Bis März, April |
Winterernte möglich |
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Schnitt-Asiasalate wie Mizuna, Blattsenf, Pak Choi |
Ab Juli bis September |
Bis zum ersten Frost |
Mehrfache Ernte als Schnittsalat möglich |
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Chinakohl |
Mitte Juni bis Ende Juli |
Ab September |
Kann auch wie Schnittsalat angebaut und beerntet werden |
Salat im Hitzestreik
Viele Salatsorten keimen nicht, wenn der Boden, bzw. die Aussaaterde wärmer ist als 25 Grad. Das sollte man beachten, wenn man die Pflanzen im Hochsommer sät. Man kann das Problem umgehen, wenn man die Saatschalen mindestens zwei Tage lang an einen
Garten- und andere Salate
Umgangssprachlich werden salatartige Gemüse wie Rucola, Mizuna, Blattsenf oder Kresse ebenfalls als «Salat» bezeichnet. Botanisch gesehen gehören sie aber nicht zu den Gartensalaten, sondern zu den Kohlgewächsen. Endivien und Zichoriensalate wie Zuckerhut oder Radicchio sind auch nur entfernt mit den Gartensalaten verwandt und Nüsslisalat tanzt ganz aus der Reihe. Für den Genuss in der Salatschüssel spielt das keine Rolle – für die Fruchtfolge dagegen schon. Salate aus der Kohlfamilie sollte man nicht ständig am gleichen Ort anbauen, auch bei den anderen Salatarten empfiehlt sich ein Wechsel. Nüsslisalat ist noch am ehesten selbstverträglich.
Salat mit Doppelnutzung
Spargelsalat wird vor allem in der zweiten Jahreshälfte angebaut. Solange er jung ist kann man die Seitenblätter bei Bedarf wie Pflücksalat von unten nach oben ernten. Im Laufe des Sommers werden diese Blätter jedoch meistens etwas zäh. Das macht aber nichts, denn das Hauptprodukt ist ohnehin der Stängel.
Der Anbau von Spargelsalat braucht mehr Zeit, aber nicht mehr Platz als normaler Salat. Die Pflanzweite beträgt 25 x 25 Zentimeter. Da der Samen eher fein ist sollte
man Setzlinge machen. Nach zwei, drei Wochen kann man diese Setzlinge in ein gut gelockertes und mit Kompost gedüngtes Beet pflanzen. Ein Schneckenkragen
ist als Überlebenshilfe sehr zu empfehlen!
Säen kann man Spargelsalat bis Ende Juli, ernten bis zum Wintereinbruch. Man kann die Stängel ernten sobald die Pflanzen wenigstens 25 Zentimeter hoch sind. Sind sie höher (bei guter Nährstoff- und Wasserversorgung werden manche Sorten über einen Meter hoch) verwendet man nur die oberen 25 bis 30 Zentimeter, weiter unten sind sie holzig.
Die geschälten Stiele kommen in Geschmack und Konsistenz zwar nicht ganz an weissen Spargel heran, dafür sind die Pflanzen recht ergiebig. Man kann die geschälten Stängel roh (quasi wie Kohlrabi) oder gekocht (wie Spargel) zubereiten. Spargelsalat-Saatgut gibtes bei Arthasamen, Sativa und
www.saemereien.ch.