Da kommt sie wieder, die alljährliche, besinnliche Weihnachtszeit. Zeit, sie ist ja das Wertvollste, das wir haben. Und auch das Einzige, das in unserer (kapitalistischen, westlichen) Welt für alle gleich ist. Die Zeit schreitet voran, unaufhaltsam, ob man will oder nicht. Jeder Tag hat 24 Stunden (na ja, genau genommen 23 Stunden und 56 Minuten, aber lassen wir das), egal, ob Banker oder Bettler.

Zeit kann Wunden heilen, und manchmal wird sie auch totgeschlagen

Die Zeit, sie ist ein wahres Multitalent, voller Gegensätze. Die Zeit, sie ist Fluch und Segen. Sie kann davonlaufen und doch stillstehen. Sie kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Man kann sie nehmen und geben. Sie kann Wunden heilen und doch schmerzhaft sein. Es gibt Leute, die wissen nicht, was sie mit ihr anfangen sollen, und müssen sie totschlagen. Viele haben zu viel davon und nutzen sie dann, um sich den Kopf darüber zu zerbrechen, für was sie alles keine Zeit haben. Andere trauern alten Zeiten nach, wo scheinbar alles besser war.

Zurückreisen, um sich Vorteile für die Zukunft zu sichern

Dann gibts noch die, die nochmals zurück möchten und sich eine Zeitmaschine wünschen, um in der Vergangenheit Fehler und Entscheidungen zu korrigieren. Aber jetzt mal im Ernst: Wenn man nochmals zurück könnte, würde man es dann wirklich anders machen, wenn man die Erkenntnis, welche einen dazu bringt, zu sagen, «wenn ich nochmals zurück könnte», noch gar nicht hat? Und nicht wenige würden ja gerne in der Zeit zurückreisen, um sich vermeintlich in der Gegenwart einen Vorteil zu verschaffen. Und ja, das wäre doch schon eine super Sache, oder? Wenn ich daran denke, wenn ich im Jahr 1866 für 100 Franken Nestlé Aktien gekauft hätte, wäre ich heute – tot.