Die erste Genossenschaft für landwirtschaftliches Bauen GLB wurde 1968 in Langnau BE gegründet. Ihr Zweck ist die Förderung der gemeinsamen Selbsthilfe bei der Erstellung und Sanierung landwirtschaftlicher Gebäude und Anlagen.

Die GLB wurden von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB gegründet

Hinter den GLB steht die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB, eine politische Lobby-Organisation für das Berggebiet und die ländlichen Räume. Nebst ihrer Funktion als Dachorganisation für die Genossenschaften für das ländliche Bauen berät die SAB die Bergbevölkerung – insbesondere die Berglandwirtschaft – in bautechnischen Fragen. Ebenfalls vermittelt die SAB Arbeitseinsätze von Freiwilligen für Projekte im Berggebiet.

Die SAB unterstützt die Genossenschaften für das ländliche Bauen bei Weiterbildungen oder der Unternehmensberatung. Sie führt auch eine Vorsorgestiftung für die Angestellten und bietet technische und organisatorische Beratung an.

Die Grundidee der Genossenschaften für das ländliche Bauen: Die Baukosten tief halten, indem das Erbringen von Eigenleistungen beim Bau ermöglicht und gefördert wird. Dadurch werden auch Arbeitsplätze insbesondere für Landwirte als Zusatzerwerb geschaffen.

23 regionale Genossenschaften für das ländliche Bauen in der ganzen Schweiz

Bis in die 1980er-Jahre gab es in der Schweiz 65 Genossenschaften für das ländliche Bauen. Mitverantwortlich für den Aufschwung der GLB war der damalige Bau-Boom. Andere Baufirmen hatten ausserhalb der Landwirtschaft grosse Aufträge, die ihnen mehr Gewinn brachten.

Mit den Jahren sind die Genossenschaften für das ländliche Bauen gewachsen und wurden professionalisiert. Das brachte auch einige Fusionen mit sich. So bestehen heute noch 23 Genossenschaften für das ländliche Bauen, die gemeinsam einen Umsatz von rund 180 Millionen Franken erreichen:

Die grösste GLB ist die Gründungs-Genossenschaft für das ländliche Bauen mit Sitz in Langnau BE, die heute über 14'000 Mitglieder zählt. Ihr Oberstes Organ ist die Generalversammlung, an welcher alle Mitglieder teilnehmen können. Als Aufsichtsorgan fungiert der Verwaltungsrat, während die operative Führung der Geschäftsleitung obliegt.

Das Arbeitsgebiet umfasst sechs Regionen, die als dezentrale, flexible Organisations-Einheiten mit grosser Selbstständigkeit geführt werden. Das schafft die Voraussetzung für Kundennähe und flexibles, marktorientiertes Handeln.

Die berufliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden ist ein wichtiges Anliegen der GLB. Dazu gehört insbesondere auch die Nachwuchsförderung. Alleine die Gründungs-Genossenschaft für das ländliche Bauen bildet zurzeit 166 Lernende aus.