Für die Landwirtschaft zeigt sich neben Photovoltaik- und Biogas mit Agrothermie noch eine weitere Möglichkeit zur Energieproduktion.

In Deutschland wird zurzeit ein Projekt für die Energiegewinnung aus dem Ackerboden mit fünf Millionen Euro gefördert. Dazu muss vor allem noch die Technik zum Verlegen der Leitungen in zwei Metern Tiefe zur Marktreife gebracht werden. Dies könnte ab dem Jahr 2026 soweit sein, wie der Verband deutscher Ingenieure VDI Ende November 2023 mitgeteilt hat.

Wärmegewinnung und Ackerbau gleichzeitig

Bei der Agrothermie wird in zwei Metern Tiefe ein Leitungsnetz (Kollektoren) verlegt. Auf der Oberfläche kann nach dem Einbau uneingeschränkt mit dem Ackerbau weitergemacht werden. Während oben der Mähdrescher fährt, wird in zwei Meter Tiefe Wärme «geerntet». Gemäss den Angaben aus Deutschland liegt dort die Temperaturkurve zwischen 5 Grad im Winter und 15 Grad im Sommer. Die entzogene Wärme wird in einem Versorgungsnetz an die Verbraucher gebracht und versorgt deren Wärmepumpen. Im Sommer kann das Netz zum Kühlen benutzt werden. Die Kollektoren im Boden dienen dann als Rückkühler.

Aktuelle Berechnungen ergeben einen Wärmeertrag von 200 Kilowatt pro Hektar. Bei 2000 Betriebsstunden würde die Hektare 400 000 Kilowattstunden thermische Energie bereitstellen. Das soll 40 000 Liter Heizöl ersetzen.