Ein Mäster mit 360 Plätzen stallt immer vom gleichen Zuchtbetrieb die Jager ein. Sie werden in unregelmässigen Abständen geliefert, in Buchten von 22 Tieren eingestallt und mit einer Flüssigfütterung gefüttert. Der Stall ist in zwei Kammern unterteilt, in Vormast und Endmast, mit unterschiedlichen Futtermischungen.

Die Frage nach dem idealen Gewicht

Eines Tages bekommt der Bauer zwei Chargen Jager angeliefert. Die erste Gruppe ist im Schnitt 28 Kilogramm, die zweite wiegt 22 Kilogramm. Die grösseren Jager starten ohne Probleme, die kleineren bekommen Durchfall, beginnen zu kümmern und müssen behandelt werden. Dieses Beispiel wirft die Frage auf, was das ideale Gewicht für den Verkauf von Jagern ist.

Im Moment bekommt der Züchter für einen Jager mit 20 Kilogramm 84 Franken, für 30 Kilogramm 105 Franken. Der Züchter hat also 21 Franken zur Verfügung um zehn Kilogramm Gewicht zu produzieren, was problemlos machbar ist. Es lohnt sich also, die Jager bis gegen 30 Kilogramm Körpergewicht zu behalten. Voraussetzung ist aber, dass genügend Jagerplätze vorhanden sind, was häufig nicht der Fall ist. Jagerställe können häufig nicht gebaut werden. Vielleicht kann man aber zur Entlastung einen Container aufstellen. Der Mäster will möglichst viel Körpergewicht selbst produzieren. Er muss so weniger Jager kaufen, spart dabei die Prämien für Transport, Vermittlung, Qualität usw. Eine Einstallung soll von möglichst wenigen Züchtern erfolgen. Die leichteren Tiere können aber mehr Probleme verursachen. Sie haben ein höheres Wärmebedürfnis, brauchen eher ein Jagerfutter, sind noch anfälliger auf diverse Krankheiten, weil sie jünger sind und die Leistung von Tageszunahmen und Futterverwertung ist schlecht.

Noch schwieriger wird es,wenn in einer Gruppe die Körpergewichte stark variieren. Die Gruppe wächst noch mehr auseinander. Das hat zur Folge, dass es länger geht, bis alle schlachtreif sind, Tiere müssen eventuell zu leicht oder zu schwer verkauft werden. Das gibt nicht zu unterschätzende Abzüge im Schlachthof. Sind die Tiere sogar unter 18 Kilogramm, bekommt der Mäster bei einer Tierschutzkontrolle eine Beanstandung, weil die Stalleinrichtung nicht taugt für so kleine Jager.

Futter dem Gewicht anpassen

Das Futter kann nicht auf eine Gewichtsklasse angepasst werden. In einem Versuch wurde gezeigt, dass, wenn das Futter dem Gewicht ideal angepasst werden kann, grosse Mengen an Protein und somit Ammoniak eingespart werden können. Das ist einerseits finanziell interessant, andererseits auch umwelttechnisch zu beachten. Die Zücterin sollte also die kleineren zurückhalten und sie mit der nächsten Gruppe verkaufen.

Fasst man alle Aspekte zusammen, wiegt eine Jagergruppe beim Verkauf im Schnitt etwa 28 Kilogramm und der Unterschied vom kleinsten zum grössten Jager beträgt nicht mehr als sechs Kilogramm.