Jedes Jahr im August lädt die Bauernvereinigung des Kantons Schwyz (BVSZ) die Präsidentenkonferenz zum Sommerausflug ein. Neben den Präsidenten der örtlichen Bauernverbände und Schwyzer Fachorganisationen nahmen auch Nationalrat Marcel Dettling sowie bäuerliche Kantonsräte an der morgendlichen Sitzung teil.

Weitere Abstimmungen kommen

Nach den allgemeinen Mitteilungen blickte Bauernsekretär Franz Philipp auf den Abstimmungskampf im Frühling zurück. Die beiden Pflanzenschutz-Initiativen wurden im Kanton Schwyz mit einem Nein-Anteil von über 70 Prozent klar abgelehnt. «Neben den verschiedenen Massnahmen war auch das grosse Engagement der Bäuerinnen und Bauern im ganzen Kantonsgebiet ausschlaggebend. Wir erhielten sehr viele Anfragen für Plakate, Blachen und Autokleber und mussten nicht gross selber pushen, da es alle Betriebe betroffen hatte.» Die Erfahrungen aus diesem Abstimmungskampf seien sehr wichtig, resümierte Philipp zum Abschluss. Denn es seien weitere Agrar-Initiativen im Anmarsch.

Stellungnahme eingereicht

Als Antwort auf die beiden Pflanzenschutz-Initiativen hat das Parlament im Frühling 2021 die parlamentarische Initiative zur Reduktion des Risikos beim Einsatz von Pestiziden angenommen. Nun ist das Verordnungspaket dazu in die Vernehmlassung gegangen. Das vorliegende Paket geht jedoch weit über die Umsetzung der parlamentarischen Initiativen hinaus und kommt einer Umsetzung der unausgereiften und vom Parlament sistierten AP 22+ gleich.

Die wichtigsten Änderungen und Massnahmen stellte Franz Philipp kurz vor, wobei die Umsetzbarkeit und Notwendigkeit bei einigen Massnahmen seiner Meinung nach sehr fraglich sind. Deshalb lehnt die BVSZ in ihrer Stellungnahme die Ablösung der graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF) durch ein neues Programm ab, wie auch alle Massnahmen, welche sich nicht direkt von der parlamentarischen Initiative ableiten lassen.

Diskussionsstoff Wald

Mit einem interessanten Referat über «Wald und Wild» von Philipp Gerber, stellvertretender Leiter des Amts für Wald und Natur Schwyz, wurde die Sitzung abgeschlossen. Der Wald bzw. die Waldgrenze gibt in der landwirtschaftlichen Praxis immer wieder Grund zu Diskussionen. Mit ein paar rechtlichen Inputs wollte Philipp Gerber die anwesenden Präsidenten zum Thema Wald sensibilisieren. So gilt ausserhalb der Bauzone der dynamische Waldbegriff. Das heisst, dass Bestockungen, welche 20 Jahre nicht entfernt wurden, zu Wald werden. Sobald dies geschieht, zählen diese Flächen nicht mehr zur landwirtschaftlichen Nutzfläche und dürfen nicht einfach entfernt werden. Weiter wurde auch der Unterschied zwischen der Wald- und Stockgrenze erklärt. Mit zahlreichen praktischen Beispielen konnte Gerber aufzeigen, dass das Amt für Wald und Natur bereit ist, zusammen mit den Betroffenen die Situation vor Ort zu besprechen und eine pragmatische Lösung zu finden.

Besichtigung Festung

Nachdem die Begleitpersonen am Morgen die alte Mühle bei Christian Bruhin in Tuggen besuchten, machte die Gesellschaft am Nachmittag einen Abstecher in die Festung Grynau. Unter fachkundiger Begleitung wurde die grösste Infanteriefestung im Kanton Schwyz erkundet.