Seit Jahrtausenden versuchten gierige Führer (Alexander der Grosse, Julius Cäsar, Napoleon, Hitler) die Weltmacht an sich zu reissen. Auch Systeme – von den Römern zu den Kommunisten und Nationalsozialisten – haben alle versucht, die Macht über die Menschen zu erlangen. Zum Glück wurde ihr Unterfangen durch ebendiese Menschen vereitelt. Ihr Bestreben wurde immer durch einen einzigen Fehler unterbunden: Sie versuchten mit aller Gewalt der Welt, sich die Macht zu nehmen. Sie haben gemordet, gefoltert, eingeschüchtert. Trotz riesiger Opferzahlen ist es ihnen nie gelungen, Menschen und die Menschlichkeit in die Knie zu zwingen. Stets begehrten Menschen auf, liessen sich nicht total einvernehmen.
Der Moment ist entscheidend, damit die Menschen grosse Opfer bringen
Doch, wie kann man die Macht über die Menschheit erlangen, wenn es mit Gewalt nicht möglich ist? Ganz einfach: Man nimmt sich die Macht nicht, man lässt sie sich geben! Wie das? Man lässt die Menschen über Jahre in einer selbstgemachten Blase einer perfekten Welt leben, sammelt laufend ihre freiwillig abgegebenen Daten, lässt sie in einer selbstgefälligen Sicherheit wähnen. Im entscheidenden Moment destabilisiert man das lieb gewordene System mit angeblich unvorhersehbaren Katastrophen. In diesen Momenten wünschen sich die selbstgefälligen Menschen ihr altes, einfältiges Leben zurück, sind bereit, dafür grosse Opfer zu bringen. Etwa die schrittweise Aufgabe der Freiheit.
Die Rückkehr zum alten Leben
Freiheit ist ein anderes Wort für Selbstbestimmung, für Macht über sich selbst. Wenn wir die Freiheit aufgeben, geben wir die Macht über uns an andere weiter. Wer die anderen, und was deren Absichten sind, interessiert uns in diesem Moment nicht. Alles scheint logisch und nachvollziehbar, fügt sich zu einem plausiblen Bild zusammen. Erst viel später erkennen wir vielleicht schemenhaft, dass wir unsere Macht über uns selber abgegeben haben. Dann wird es zu spät sein aus diesem Spiel auszubrechen. Hauptsache wir haben unser altes Leben wieder zurück. War es das wert?
