Wie Wissenschaftler der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) im Fachblatt «Frontiers in Forests and Global Change» berichten, liessen sich Ereignisse von plötzlichem und massenweisem Föhrensterben im Wallis hauptsächlich auf besonders regenarme Sommermonate von Juli bis September zurückführen. Dies, obschon solche regenarme Hoch- und Spätsommer seit den 80er-Jahren im Zuge des Klimawandels nicht häufiger und extremer auftraten. Das ist gemäss einer Mitteilung der WSL vom Dienstag aber nur ein scheinbarer Widerspruch.

Föhren mögens regemässig nass

Denn wie die Forschenden um Stefan Hunziker festhalten, stieg die Verdunstung im Frühjahr und Sommer im Laufe dieser Zeitperiode an - aufgrund höherer Temperaturen, geringerer Luftfeuchtigkeit und mehr Sonnenstunden. Das macht die Föhren durstiger, die Böden im Sommer trockener. Bleiben kurze Regengüsse aus, schadet das den dringend auf ergiebige Niederschläge angewiesenen Bäumen. Schlimmstenfalls vertrocknen sie komplett.

In die Studie flossen Daten von vier Waldforschungsflächen im Wallis ein sowie Daten von Meteoschweiz.

Intensiverer Wasserstress in Zukunft

Wasserstress werde sich in den kommenden Jahrzehnten zwischen Hochsommer und Frühherbst wohl weiter verlängern und intensiveren, halten die Forschenden fest. Sie vermuten, dass sich das Baumsterben «höchstwahrscheinlich» auf grössere Gebiete ausbreiten wird.

«Die Aussichten für die Föhrenwälder in tieferen Lagen im Wallis sind nicht gut», sagte Hunziker gemäss der Mitteilung. Für höher gelegene Regionen im Rhonetal sind die Aussichten immerhin weniger trüb: Da die Trends in Richtung trockenere Klimabedingungen mit zunehmender Höhe abnehmen, dürfte die Föhre hier weiterhin einen geeigneten Lebensraum vorfinden, so die Forschenden.