Die ersten Weizenbestände haben das Fahnenblatt geschoben. Nach dem Regen steht nun die Fungizidbehandlung an. Denn der Schutz des Fahnenblattes ist entscheidend für die weitere Entwicklung. Aufgrund der aktuellen Witterung ist das Risiko für Septoria-Infektionen hoch, da die Sporen über Regentropfen auf die oberen Blätter gelangen. Besonders wirksam gegen Septoria-Blattflecken (S. nodourm und S. tritici) sind Produkte, die Wirkstoffe wie Boscalid, Bixafen, Solatenol, Fluxapyroxad, Epoxiconazol, oder Prothiconazol enthalten.

Getreidehähnchen-Kontrolle

Getreidehähnchen haben mit der Eiablage begonnen, erste Larven dürften nächste Woche schlüpfen und mit dem typischen Fensterfrass an den oberen Blättern beginnen. Die Bekämpfungsschwelle ist erreicht, wenn im Durchschnitt pro Halm zwei Eier oder Larven vorhanden sind (das Feld diagonal abschreiten und 10 × 5 Halme auf Befall kontrollieren). Audienz kann dem Fungizid bei der Fahnenblattbehandlung beigemischt werden. Für eine bessere Haftung Heliosol dazugeben. Die Dosierung von Heliosol wird bei der Anwendung eines EC-formulierten Fungizids auf 0,4 Liter reduziert.

Hacken und striegeln

Die Sonnenblumen kommen nicht vom Fleck und die Keimblätter dienen als ideales Schnecken-und Vogelfutter. Es mussten deshalb auch einige Flächen erneut gesät werden. Der kritische Wert beträgt 15 bis 20 Pflanzen pro zehn Laufmeter. Sind weniger Pflanzen vorhanden, sollte eine erneute Saat gemacht werden. Die Pflanzen sollten auf der Fläche regelmässig verteilt sein.

Die Sonnenblumen sind in der Entwicklung zwischen dem Keimblattstadium und dem zweiten Blattpaar. Im herbizidlosen Anbau steht jetzt die mechanische Unkrautbekämpfung an. Möglich wäre ein ganzflächiger Durchgang mit dem Hackstriegel. Dabei ist Vorsicht geboten: Die jungen Pflanzen dürfen nicht mit Erde zugeschüttet werden. Hacken zwischen den Reihen empfiehlt sich ab zwei bis vier Blattpaaren. Der Boden sollte nicht zu tief bearbeitet werden (max. 5 cm) und je nach Gerät empfehlen sich Pflanzenschutzscheiben. Hacken ist auch dort eine gute Ergänzung, wo die Vorauflaufbehandlung infolge Trockenheit ungenügend gewirkt hat.

Pheromonfallen bestellen

Im vergangenen Jahr verursachte der Erbsenwickler im westlichen Mittelland vermehrt Schäden. Der Einflug dieses Falters beginnt ab der Blüte der Eiweisserbsen. Die Pheromonfallen sollten jetzt bestellt werden (z. B. bei Andermatt Biocontrol). Mit diesen Fallen kann später der Einflug des Schädlings überwacht und danach über eine Bekämpfung mit Sonderbewilligung entschieden werden. Die Schadschwelle liegt bei 100 Faltern pro Falle.

Nach dem Einflug legt der Erbsenwickler seine Eier auf junge Hülsen. Die schlüpfenden Larven bohren sich in die Erbsen ein, fressen und entwickeln sich weiter bis zum Käferstadium. Der Larvenfrass im Innern der Hülsen an den Samen vermindert den Ertrag.