Die IG Mittellandmalz besteht aus Landwirt(innen), Bauern und weiteren an heimischem Bier und Malz interessierten Personen. Das Ziel der IG ist es, die Produktion sowie die Verarbeitung von Braugerste zu Malz wieder einheimisch zu machen. Auch in dieser Branche sorgte Corona für einen harzigen Start ins neue Jahr. Viele Brauereien meldeten, dass sie die bestellte Menge nicht annehmen konnten. Aufgrund des Lockdowns fehlte der Absatz. Trotzdem konnte rasch eine Lösung gefunden werden: Der Grossteil der Jahresernte, rund 100 Tonnen Vollgerste, wurde direkt verkauft, ohne dass die IG die  Vermälzung übernahm.

Vertreter der Mälzerei neu im Vorstand

An der Hauptversammlung wurde eine Statutenänderung vollzogen und der Vorstand wird um ein zusätzliches Mitglied erweitert. Neu ist Daniel Spellmeyer als Vertreter der Schweizer Mälzerei AG im Vorstand.

Regen und Hagel

Die diesjährige Ernte war eine Herausforderung: Das Wetter im Juni hinterliess seine Spuren, mehrere Posten mussten wegen des Hagels deklassiert werden. Schliesslich wurden für die IG Mittellandmalz rund 240 Tonnen Braugerste geerntet.

Bei der Saat der Braugerste im Herbst 2021 herrschten mittelmässige Bedingungen. Trotzdem konnten unter der Planung der IG Mittellandmalz in Zusammenarbeit mit der IP-Suisse, der IG Juramalz und den Schwyzer Braugerstenproduzenten rund 163 Hektaren Braugerste angebaut werden. Dies ist fast eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Zwei neue Standorte und weitere Meilensteine

In Zollikofen, im Kanton Baselland und im Aargau wurden Sortenversuche angelegt. Viele der angepflanzten Sorten erreichten die Qualität nicht; dies ist hauptsächlich auf das schlechte Wetter zurückzuführen. Dementsprechend sei es sehr schwierig, nach einem solchen Jahr ein Fazit über die Sortenversuche zu ziehen, schreibt die IG Mittellandmalz in ihrem Jahresbericht.

Beim Winterbraugersten-Versuch wurden vier Sorten untersucht. Die Sorte Somerset hat am besten abgeschnitten; entsprechend werde die IG Mittellandmalz auch in Zukunft bei dieser Sorte bleiben, heisst es weiter. In ihrem Jahresbericht schreibt die Organisation dazu: «Dies hat uns wiederum gezeigt, wie wichtig diese Sortenversuche sind und dass wir mit unserem Ansatz somit gut aufgestellt sind. Die Sorte hat sich bestätigt.»

Im letzten Jahr erreichten die IG mehrere Anfragen für eine Zusammenarbeit. Dies zeigt, dass Braugerste im Trend liegt. In Basel konnte die IG Juramalz mit Unterstützung der IG Mittellandmalz gegründet werden. Im Kanton Schwyz wurde ein Anbauprojekt mit Braugerste gestartet. Im Herbst 2021 wurde nun sogar im Fürstentum Liechtenstein Braugerste ausgesät.

Auch der Bekanntheitsgrad konnte dank der Medienpräsenz gesteigert werden. Dies wirkte sich positiv auf die Mitgliederzahlen aus. Aktuell hat die IG etwas mehr als 315 Mitglieder.

Mit Zuversicht in die Zukunft

Die Schweizer Mälzerei AG hat ihren Betrieb inzwischen aufgenommen. Die IG Mittellandmalz ist bestrebt, der neuen Mälzerei qualitativ gute Braugerste für die Verarbeitung zu heimischem Malz zu liefern. Im Rahmen der Erstellung der Schweizer Mälzerei AG konnte eine grössere Nachfrage nach Schweizer Malz festgestellt werden. Mit verschiedenen Projekten sind die Partner der IG Mittellandmalz gemeinsam dabei, den Braugerstenanbau weiter zu stärken und Malz für verschiedene Bereiche der Lebensmittelindustrie herzustellen.