Die Zusammensetzung des traditionellen Walliser Dôles wird durch die Verordnung über den Rebbau und den Wein geregelt und schreibt einen Gehalt von mindestens 85 Prozent Pinot Noir und Gamay vor. Die letzte Fassung der Verordnung stamme allerdings aus dem Jahr 2004 und der emblematische Wein habe in der Zwischenzeit an Boden verloren, schreibt die Dienststelle für Landwirtschaft des Kantons Wallis in einer Mitteilung. Seit mehreren Jahren wolle der Branchenverband Walliser Weine dem Wein deshalb ein neues Gesicht verleihen. Nach einer eingehenden Analyse sei es nun an der Zeit, das Rezept des Dôle zu modernisieren, um seinen Ruf beim jüngeren Publikum zu verbessern, heisst es weiter.

Mehr Freiheit für andere Rebsorten 

Folglich akzeptiere der Walliser Staatsrat den Antrag des Branchenverbandes und senke den vorgeschriebenen Anteil von Pinot Noir und Gamay auf 51 Prozent. Diese Strategie ziele darauf ab, mehr Freiheit bei der Assemblage zu schaffen und gleichzeitig andere rote Rebsorten zu fördern. In den letzten zwanzig Jahren sei der Anteil der Rebfläche für Gamay und Pinot Noir sowieso um 30 Prozent zugunsten anderer roter Rebsorten zurückgegangen und im Wallis gebe es gut zwanzig dieser Sorten. Diese dürften nun nach freiem Ermessen des Einkellerers in den 49 Prozent der neuen Dôle-Rezeptur enthalten sein.

Kellereien dürfen wählen

Die geänderte Verordnung überlasse den Einkellerern die Wahl, das bisherige Rezept beizubehalten oder es an die neuen Kriterien anzupassen. Bestehende AOC-Rotweine, die mindestens 51 Prozent Pinot Noir und Gamay enthielten, dürften nun ausserdem die Bezeichnung Dôle tragen.