Die Landwirtschaft und ihre Produktionsweise stehen heute stark im Fokus der Öffentlichkeit. Die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln ist dadurch auch im Kartoffelbau ein Thema mit zunehmender Bedeutung. Ein guter Austausch zwischen der Forschung und der Praxis ist daher wichtig. Aus diesem Grund organisiert die Swisspatat an drei Orten Kartoffelbautagungen mit Referaten rund um den Schweizer Kartoffelbau. Diese finden an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen, am Agrovet-Strickhof in Lindau und in Grangeneuve (auf Französisch) statt. Eingeladen sind alle Kartoffelproduzenten und Interessierte.

Drei Verfahren zur Reduktion

Schwerpunktmässig wird an den Anlässen die Reduktion von Pflanzenschutzmittel thematisiert. Durch die Umsetzung des Absenkpfades für Pflanzenschutzmittel hat sich die Landwirtschaft verpflichtet, 50 Prozent des Risikos aus dem Pflanzenschutz bis 2027 zu reduzieren. Verfahren ohne oder mit reduziertem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln werden daher zwangsläufig im Kartoffelbau an Bedeutung gewinnen. Drei mögliche Ansatzpunkte werden den Teilnehmenden an den Kartoffelbautagen vorgestellt.

Herbizidlos: Der herbizidlose Anbau von Kartoffeln ist nicht neu, jedoch wieder aktuell. Das Forum Ackerbau hat aus diesem Grund die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens untersucht. Dabei wurden auch Aspekte wie die Knollenqualität berücksichtigt.

Fungizideinsatz optimieren: Weiter forscht die HAFL derzeit daran, den Einsatz von Fungiziden durch die Verbesserung von Prognosemodellen zu optimieren. Durch eine genauere Bestimmung des Erstbehandlungstermins und der Spritzintervalle soll die Aufwandmenge von Fungiziden reduziert werden.

Krautvernichtung: Die HAFLarbeitet derzeit an alternativen Methoden zur Krautvernichtung. Durch Verfahren mit Strom oder durch mechanisches Krautziehen sollen alternative Verfahren zur chemischen oder thermischen Krautvernichtung auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.

Perspektiven am Markt

Nebst Anbauthemen wird an den Kartoffelbautagen auch der Kartoffelmarkt thematisiert. An Fachreferaten werden die gängigen Marktmechanismen sowie die Perspektiven und Herausforderungen der verschiedenen Kartoffelmärkte erörtert.

Die Swisspatat freut sich über zahlreiche Teilnehmende, angeregte Diskussionen und einen bereichernden Austausch zwischen der Theorie und der Praxis rund um den Schweizer Kartoffelbau.

Vorgängige ist eine Anmeldung erforderlich: hier