Das teilte die SVP am Donnerstag mit. Unter dem Präsidium des Tessiner Ständerats habe die SVP das drittbeste Wahlresultat ihrer Geschichte erreicht und insbesondere in der Romandie und im Tessin zusätzliche Sitze gewonnen, schreibt die SVP.

Chiesas starke Präsenz bei der Parteibasis habe der SVP vor allem in der Romandie sehr geholfen, hiess es. Dort habe die Partei bei den Wahlen vom Oktober vier Sitze zulegen können. Im Tessin gewann die SVP einen Sitz dazu. Chiesa war der erste SVP-Präsident aus dem Tessin und aus der lateinischen Schweiz.

Findungskommission steht parat

Die SVP-Findungskommission habe ihre Arbeit bereits aufgenommen, hiess es weiter. Mögliche Kandidatinnen und Kandidaten könnten ihr bis am 19. Januar gemeldet werden. Die Delegierten wählen dann den Ersatz von Chiesa an ihrer Versammlung vom 23. März.

Chiesa wurde 2020 zum Parteipräsidenten gewählt. Am Donnerstag wurde publik, dass er sich zum Ende seiner ordentlichen Amtszeit im März 2024 nicht zur Wiederwahl stellt.

Die SVP hat den Abgang von Präsident Marco Chiesa «mit grossem Bedauern» entgegengenommen. Die Partei dankte dem Präsidenten für seine «grossen Verdienste» in den vergangenen vier Jahren.

Nach der Bekanntgabe des Abgangs von SVP-Präsident Marco Chiesa wird bereits über eine mögliche Nachfolgerin oder einen möglichen Nachfolger spekuliert.

«Spannender Job»

Ein wichtiger Kandidat wäre Marcel Detling. Der Schwyzer Nationalrat ist SVP-Vizepräsident und engagierte sich bei den letzten Wahlen als Wahlkampfleiter. Er wurde von der Genfer Nationalrätin Céline Amaudruz gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA als mögliche passende Nachfolge genannt.

Gegenüber Blick bekundet er nun Interesse: «Es ist ein spannender Job, ich bin interessiert und werde mir eine Kandidatur gut überlegen.» Im Gegensatz zu vor vier Jahren könne er nun besser abschätzen, was ein solches Amt mit sich bringe. Auch seine Kinder seien nun etwas älter, so Dettling. «Ich werde es nun mit meiner Familie und Freunden besprechen und dann entscheiden.»

Weitere mögliche Kandidat(innen)

Folgende Namen kommen ferner laut Keystone-SDA in Frage:

Celine Amaudruz: Die Genfer Nationalrätin und SVP-Vizepräsidentin wäre die bekannteste Kandidatin aus der Westschweiz. Sie habe über eine Kandidatur noch nicht nachgedacht, sagte sie der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die 44-Jährige hat als Vermögensverwalterin bei mehreren Grossbanken wie der UBS gearbeitet.

Franz Grüter: Der Luzerner Nationalrat schloss eine Kandidatur vorerst nicht aus. «Wenn ich angefragt würde, so würde ich mir dazu Gedanken machen. Aber es ist ein Knochenjob», sagte Grüter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der 60-Jährige arbeitet als Unternehmer.

Lars Guggisberg: Der Berner Nationalrat zeigte sich interessiert an dem Amt. «Ich kann mir das absolut vorstellen und werde in den nächsten Tagen Gespräche führen mit meinem beruflichen und privaten Umfeld», sagte Guggisberg der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der 46-Jährige ist Direktor des Gewerbeverbands der Berner KMU.

Manfred Bühler: Der Berner Nationalrat ist Präsident der SVP des Kantons Bern. Für die SVP könnte er insbesondere interessant sein, weil er bilingue ist. Der 44-Jährige arbeitet als Anwalt und äusserte sich noch nicht zu einer Kandidatur.

Gregor Rutz: Der Zürcher Nationalrat kandidierte bei den Wahlen vom Oktober für den Ständerat, musste jedoch eine Niederlage einstecken. Möglich wäre, dass er sich nun für das Präsidium interessiert. Dazu äusserte er sich noch nicht. Der 51-Jährige ist Unternehmer.

Alfred Heer: Der Zürcher Nationalrat zeigte im Oktober ebenfalls Interesse an einem Zürcher Sitz im Ständerat, wurde jedoch von seiner Partei knapp nicht nominiert. Für das Amt des Parteipräsidenten könnte er aber wieder in Frage kommen. Der 62-Jährige ist Unternehmer.

Jean-Luc Addor: Der Walliser Nationalrat hat sich für eine mögliche Kandidatur bereits aus dem Rennen gezogen. Das Präsidium einer Schweizer Partei sei eine Verrücktheit, sagte Addor. Er bevorzuge es, Milizpolitiker zu bleiben. Zudem sehe er als nächstes eher eine Person aus der Deutschschweiz an der Spitze der SVP.