Früher gab es auf Neuseeland keine Hirsche. Die Tiere wurden Ende des 19. Jahrhunderts für die Jagd eingeführt und ausgesetzt.

Die Hirsche haben sich massiv vermehrt. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden wilde Hirsche zur Plage, weil sie die Umwelt und die heimischen Wälder schädigten.

Ab 1960 wurde aus den «Schädlingen» ein Exportprodukt. Das Geschäft mit Wildfleisch lief so gut, dass wenige Jahre später die ersten Farmer anfinge, Hirsche zu halten und zu züchten. Dank Know-how und Genetik aus Europa und Nordamerika hat Neuseeland diesen Betriebszweig professionalisiert. Gleichzeitig wurden neue Märkte intensiv bearbeitet. So sind in der Traditionellen chinesischen Medizin nicht nur das Fleisch, sondern auch das Bastgeweih und andere Nebenprodukte wie Schwänze, Penisse und Sehnen gefragt.

Letztes Jahr wurden in Neuseeland rund 900 000 Hirsche gehalten. Wildfleisch ist mit einem Exportwert von rund 200 Mio NZ-Dollar zwar noch immer das umsatzträchtigste Produkt, aber der Wert der Nebenprodukte steigt.

In den letzten vier Jahren stieg der Umsatz mit Bastgeweih von 39 auf 65 Mio NZ-Dollar. 2019 wurden in Neuseeland 700 Tonnen Bastgeweih produziert, Tendenz steigend.

Die hohe Qualität des Bastgeweihs und Neuseelands hervorragender Ruf in Sachen Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit tragen massgeblich zu dieser Entwicklung bei.

Massiv gewachsen (von 28 auf 47 Mio NZ-Dollar) ist in dieser Zeit auch der Umsatz mit Co-Produkten wie Schwänze, Hirschpenisse und Sehnen für die Traditionelle chinesische Medizin als auch Knochen, Innereien und Fett, das in hochpreisigem Tierfutter verarbeitet wird.

Der Erlös der Häute und des Hirschleders ist im gleichen Zeitraum von 14 auf 11 Mio NZ-Dollar gesunken.

Hirschhaltungs-Produkte

  

Produkt

Exportwert in NZ-Dollar

Wildfleisch

198 Mio

Bastgeweih

65 Mio

Co-Produkte

47 Mio

Leder und Häute

11 Mio

Total

321 Mio

Exportwert verschiedener Produkte aus der Hirschhaltung Neuseelands 2018, Statistics New Zealand