Dieses Buch erzählt keine Geschichte. Es gibt eine kurze Einführung zur Zucht der Nutztiere. Aber es fehlt ein Ende und es gibt auch keinen Spannungsbogen. Das muss es auch nicht, denn es handelt sich beim «Farbatlas Nutztierrassen» um ein klassisches Nachschlagewerk. Man könnte auch sagen: Es erzählt Dutzende Geschichten, nämlich all die Geschichten der 71 Rinder, 62 Schafe, 24 Ziegen, 83 Pferde, 4 Esel und Maultiere und 19 Schweine, die darin porträtiert werden.

Jede Rasse hat eine Buchseite zur Verfügung, auf der ein Bild sowie Informationen zu finden sind. Beschrieben sind die Kennzeichnung der Rasse, deren Ursprung sowie die weltweite Verbreitung, ihre Leistung und ihre Zuchtgeschichte.

Wikipedia zitiert den «Farbatlas»

Was sich etwas trocken anhört, ist tatsächlich eine Fülle an Informationen über die unterschiedlichsten Rassen. Man kann sich vielleicht fragen, ob ein solches Nachschlagewerk in Zeiten von Internet, Google und Wikipedia überhaupt noch nötig ist. Schliesslich können sich Informationen auch ändern, was beim Buch nicht automatisch zu einem Update führt.

Informationen zum Buch
«Farbatlas Nutztierrassen»
von Hans Hinrich Sambraus

Gebundene Ausgabe
336 Seiten
Eugen Ulmer Verlag
8. Auflage 2016
ISBN 978-3-8001-1296-8

Das zeigt sich im vorderen Teil des Buchs, in dem die Domestizierung und Züchtung der Nutztiere beschrieben wird. Die Herdebuchbestände, die dort in Tabellen aufgelistet sind, sind nicht mehr aktuell.

Doch im zweiten Teil, mit den Rasseporträts, kann das Buch durchaus mit dem Internet mithalten: Während der Recherche zum Nutztier-Lexikon von «die grüne» fiel mehrmals auf, dass Wikipedia ebendiesen «Farbatlas» zitiert. Das sagt schon einiges über das Buch aus und macht es zu einem Standardwerk, das beispielsweise für «die grüne» zur wichtigen Informationsquelle wurde.

Der direkte Quervergleich mit anderen Rassen

Der «Farbatlas» kann auch zum Bestimmen weniger bekannter Rassen dienen – ganz so, wie das beispielsweise bei Pflanzen üblich ist. Natürlich gehen die Informationen dabei nicht sonderlich in die Tiefe, sondern geben einen ersten Überblick über die wichtigsten Eckdaten der Rasse.

Der eigentliche Wert dieses Buches liegt darin, die Vielzahl an Nutztierrassen abzubilden. Dabei ist der direkte Quervergleich zwischen den Rassen möglich – wobei auffällt, dass bei der ganzen Diversität auch viele gemeinsame Nenner vorkommen.

Auf die Vielfalt und den Variantenreichtum hinweisen

«Es ist mir ein Anliegen, gerade in einer Zeit, in der alles genormt wird, auf Vielfalt und Variantenreichtum unserer Haustiere hinzuweisen [ ...]», schreibt Hans Hinrich Sambraus im Vorwort. Das ist ihm geglückt.

Der Zoologe, emeritierte Professor und Autor des «Farbatlas» hat bereits 1986 eine beträchtliche Anzahl von Nutztierrassen aus Deutschland gesammelt und porträtiert. 2016 ist die mittlerweile 8. Auflage des Buchs erschienen. Darin hat Sambraus auch Rassen aus anderen Ländern aufgeführt.

Ausfüllen und gewinnen

Teilnahmeschluss war der 7. Oktober 2023. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden direkt benachrichtigt.