Aviäre Influenza (Vogelgrippe)

Erreger: Virus

Ansteckung: Über die Atemwege, durch Tröpfchen oder Erreger-haltigen Staub.

Symptome und Krankheitsverlauf: Schwierigkeiten beim Atmen. Das Geflügel wirkt lethargisch. Ein dringender klinischer Vogelgrippe-Verdacht liegt vor, wenn folgende Kriterien gegeben sind, ohne dass andere Ursachen in Frage kommen: Rückgang der Futter- und Wasseraufnahme sowie der Legeleistung um mehr als 20 Prozent während drei Tagen, aufgehellte Eischalen sowie eine Mortalität von über 3 Prozent in einer Woche.

Risiko in der Schweiz: Mittleres Risiko, da zur Überwinterung wieder vermehrt Wasservögel in die Schweiz ziehen werden.

Verbreitung: In Europa sind die Zahlen bei den infizierten Wildvögeln weiter sinkend (siehe Grafik). In der Schweiz wurde seit August 2023 kein Fall mehr nachgewiesen.

Was mache ich dagegen?

  • Vorbeugend: Die Hygienemassnahmen einhalten, unter anderem mit einer Hygieneschleuse vor dem Stall. Bei hohem Risiko kann der Bund ausserdem die Freilandhaltung einschränken. Eine Impfung ist zurzeit nicht verfügbar. Es wird jedoch ein Impfstoff am Geflügel im Tierpark Bern und im Zoo Zürich getestet. Im Hinblick auf die nächste Stallpflicht lohnt es sich, den Geflügelstall vorzubereiten. Zwei Beispiele: Den Aussenklimabereich abgrenzen und genügend Beschäftigungsmaterial lagern.
  • Bei Symptomen: Den Bestandestierarzt informieren. Dieser wird Untersuchungen in die Wege leiten und einen allfälligen Ausbruch auch vermelden (meldepflichtige Tierseuche).
  • Gefahr für den Menschen: Menschen, die engen Kontakt zu erkranktem Geflügel haben, können sich ebenfalls infizieren. Dies wurde bis anhin aber nur vereinzelt beobachtet. Es kann also nicht von einer Verbreitung der Vogelgrippe unter den Menschen gesprochen werden. Das Risiko sei daher insgesamt gering, man beobachte aber die Situation, schreibt das Bundesamt für Gesundheit BAG auf seiner Website.

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Afrikanische Schweinepest ASP

Erreger: Virus

Ansteckung: ASP wird über Blut, Sekrete und infizierte Fleisch-produkte übertragen – aber nicht über Tröpfchen.

Symptome und Krankheitsverlauf: Die Seuche verläuft in über 90 % der Fälle tödlich. Die infizierten Schweine sterben drei bis sieben oder zehn Tage nach Auftreten der Symptome. Bei den Symptomen kann nicht unterschieden werden zwischen der Afrikanischen und der klassischen Schweinepest – ausser über die Verbreitungsgeschwindigkeit. Denn ASP ist relativ wenig ansteckend und breitet sich im Bestand weniger schnell aus als die klassische Schweinepest.

Die Schweine können sterben, bevor es zu den typischerweise blau gefärbten Ohren kommt. Daher ist wichtig, auf unspezifische Symptome zu achten: Appetitlosigkeit, Vitalitätsverlust, hohe Temperaturen, Schwächung/Lähmung der hinteren Gliedmassen.

Risiko in der Schweiz: Hohes Risiko der Einschleppung durch menschliche Aktivitäten.

Verbreitung: In der Schweiz sind bisher keine Ausbrüche aufgetreten.

Was mache ich dagegen?

  • Vorbeugend: Auf die Hygiene im Stall achten.
  • Bei Symptomen: Sobald erste unspezifische Symptome auftreten, den Bestandestierarzt informieren. Er wird eine Blutprobe entnehmen und diese ins Labor schicken. Ist das Ergebnis negativ, ist der Bestand ASP-frei. Bei einer positiven Beprobung wird der Bestandes-tierarzt die Behörden informieren (meldepflichtige Tierseuche) und es werden nächste Schritte eingeleitet.
  • Gefahr für den Menschen: Es besteht keine Übertragungsgefahr von ASP auf den Menschen. Schweinefleisch kann daher bedenkenlos gegessen werden.

Quelle: Informationen zu diesen und weiteren Tierseuchen finden LandwirtInnen im Radar-Bulletin. Diesen Bericht erstellt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV monatlich.