Die Decksaison auf Schaf-und Ziegenbetrieben ist teilweise bereits gestartet. Die Fruchtbarkeit der Auen oder Ziegen kann durch verschiedene Massnahmen gefördert werden. Bei saisonalen Rassen hat die Abnahme der Tageslichtlänge einen klaren Einfluss auf den Einsatz der Brunst.

Dies ist im Spätsommer und Herbst der Fall. Dieser Effekt kann durch spezielle Lichtprogramme gesteuert werden, was Ziegenbetriebe im Frühjahr teilweise nutzen. Sie verlängern die Tage im Stall mit künstlichem Licht und lassen dieses dann wieder weg. Auf diese Weise wird die Brunst in Gang gesetzt und die Ziegen lammen gegen Ende Sommer oder Herbst, damit auch im Winter Milch abgeliefert werden kann.

Zusätzlich kann der sogenannte Bockeffekt genutzt werden. Dabei wird das männliche Tier für mindestens einen Monat von der Herde getrennt. Bei der Wiedereinführung des Bockes in die Herde setzt nach einer ersten stillen Brunst die normale Brunst ein.

Mit einer gezielten zusätzlichen Nährstoffzufuhr um die Deckzeit, dem sogenannten «Flushing» oder Anfüttern, wird einerseits die Brunst unterstützt sowie eine erhöhte Eisprungrate für Mehrlingsgeburten. Andererseits wird dadurch eine verbesserte Erhaltung der befruchteten Eizelle angestrebt. Dafür wird drei Wochen vor bis drei Wochen nach der Brunst die Energiekonzentration in der Ration gesteigert. Der «Flushing»-Effekt kann auch durch einen Weidewechsel auf eine junge, nährstoffreiche Fläche erfolgen. Dabei ist im Herbst immer Vorsicht geboten bezüglich Proteinüberschuss und Breinieren-Erkrankung.

Nicht zu unterschätzen ist die Körperkondition während der Deckphase. Zu fette Tiere neigen zu einer schlechteren Fruchtbarkeit.