Der Biobauer, Präsident der Kleinbauern-Vereinigung und Nationalrat Kilian Baumann wird von der eigenen Partei vom Feld gestellt.  Die Grünen Schweiz haben Baumann aus der mächtigen Nationalrats-Kommission für Wirtschaft und Abgaben WAK in die weniger einflussreiche Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur WBK abgeschoben.

Schon Ende 2023 musste Kilian Baumann in den Medien lesen, dass er vom Schweizer Bauernverband SBV aus der Konferenz der bäuerlichen Parlamentarier ausgeschlossen wurde. Nun wird Baumann auch noch von der eigenen Partei ziemlich unsanft vom Feld gestellt.

Kilian Baumann darf nicht mehr in der mächtigen Kommission für Wirtschaft und Abgaben WAK politisieren

In dieser Legislaturperiode (Amtsdauer des Parlaments) von Dezember 2023 bis 2027 wird Kilian Baumann nicht mehr in der mächtigen Kommission für Wirtschaft und Abgaben WAK politisieren. Dort spuren 25 Nationalräte die wichtigen landwirtschaftlichen Geschäfte vor, unter ihnen Schwergewichte wie der Präsident des Schweizer Bauernverbandes SBV Markus Ritter (Mitte/SG).

Stattdessen hat die Fraktion der Grünen Kilian Baumann in die weniger einflussreiche Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur WBK abgeschoben. Dort sitzen vor allem neugewählte Parlamentarier. Und das Thema Landwirtschaft findet dort höchstens am Feldrand statt, etwa bei Diskussionen über die Gentechnologie.

Die offizielle Begründung: Die Grünen haben bei den Wahlen im Oktober 2023 sieben Sitze verloren. Entsprechend können sie auch weniger Vertreter in die Kommissionen schicken. Dabei würden die Grünen bei der Verteilung ihrer Parlamentarier auf das Senioritätsprinzip und eine ausgeglichene Vertretung zwischen Romandie und Deutschschweiz achten.

Wenn es dem Senioritätsprinzip und/oder einer angemessenen Vertretung der Romandie ginge, dürften allerdings weder die St. Gallerin Franziska Ryser noch die Waadtländerin Sophie Michaud Gigon in der WAK politisieren. Das schreibt auch die «Neue Zürcher Zeitung» unter dem süffisanten Titel «Tschüss WAK: Grüne sägen Biobauer Kilian Baumann ab». Sie kamen wie Kilian Baumann erst 2019 in die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur WBK.

Diese beiden Nationalrätinnen gelten aber im Unterschied zu Baumann als lösungsorientiert. Im Bundeshaus ist es ein offenes Geheimins, dass Kilian Baumann mit seinem konfrontativen ökologischen Landwirtschafts-Kurs immer öfter auch in der eigenen Partei aneckt.