Zur Zeit werden viele Kälber zur Mast gekauft oder zur Aufzucht verstellt. Auch geschwächte Kälber oder zu junge Tiere wechseln die Ställe, solche die nicht in der Lage sind mit den eigenen Körperkräften (ihrer Immunität) einem erhöhten Infektionsdruck Herr zu werden. Sie werden eine erfolgreiche Mast, geschweige eine erfolgversprechende Aufzucht nicht bestehen können. Wer vor Weihnachten gute Mastkälber – in Mastreife und Farbe – verkaufen will, ist gut beraten jetzt den Erfolg zu planen.

Medikamente, selbst Antibiotika erreichen die gewünschte Wirkung nicht. Vermeintlich günstige, billige oder bereits angesteckte Tiere infizieren andere, eventuell eine ganze Gruppe und führen zu massivem Medikamenteneinsatz und erheblichen Kosten. Versteckte Kosten werden oft erst bei der Schlachtabrechnung ersichtlich.

Ich möchte die Landwirte ermutigen schwächelnde Kälber den Händlern in aller Deutlichkeit zurückzuweisen und keinesfalls solche Kälber in eine gesunde Gruppe zu nehmen. Geht es wirklich nicht anders, müssen frisch erworbene Tiere getrennt und separat in Quarantäne eingestallt werden.

Ein tierärztlicher Vorsorgeuntersuch beim Einstallen grösserer Gruppen hat sich etabliert, gerade um unnötige Folgekosten und Medikationen zu reduzieren und auf Grund eines medizinischen Vorsorgeuntersuches Tiere sachlich begründet zurückzuweisen und abzulehnen.

Hilfreich und empfehlenswert sind zur Zeit geprüfte und bewährte Impfstoffe, welche die Rindergrippe nicht verhindern, aber eingrenzen. Sie können den Antibiotikaverbrauch deutlich reduzieren. Bei gesunden Tieren mit einem gut ansprechbaren Immunstatus empfehlen wir die aktive Impfung ab dem 7. Tag auf die Nasenschleimhaut. Mit einem versierten Gehilfen, welcher das Kalb gut hält, ist der Lebendimpfstoff problemlos direkt in die Nase zu applizieren. Der zweite Impfstoff auf dem Markt ist ein Totimpfstoff und wird unter die Haut injiziert. Er immunisiert zusätzlich gegen einen hartnäckigen Bakterientyp und muss nach 14 Taqen wiederholt werden.