Die Alp meines Lehrbetriebs heisst Vordere Walig, ist auf 1750 Metern über Meer und gehört zur Gemeinde Gsteig. Dort werden 35 Milchkühe, ein Ochse, eine Katze, zehn Schweine und viele Rinder gesömmert. Auf die Alp führt eine wunderbare Strasse, so dass die Hütten tiptop erreicht werden können. Die Alp gehört mehreren Leuten, drei davon bringen Vieh hoch. Die Alp wird nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet.

Morgensonne geniessen

Um 6 Uhr ist aufzustehen. Zuerst muss ich die Melkerei bereit machen, den Badofen einfeuern sowie die Käselaibe ins Salzbad tragen. Nach einem Kaffee gehen wir die Kühe treiben und anbinden. Danach wasche ich die dreckigen Schwänze und gehe zu den Schweinen. Diese Arbeit mache ich besonders gerne, weil es am Morgen mit Morgensonne bei den Schweinen immer so gemütlich ist.

Sobald fertig gemolken ist, gibt es Morgenessen. Danach machen wir diverse Arbeiten, je nach Wetter. Bei wüstem Wetter heisst es «wir gehen in die Disteln», bei schönem Wetter wird gheuet. In die Disteln gehe ich überhaupt nicht gerne, weil man da nie an ein Ende kommt.

Zu zweit melken

Am Abend darf ich jeweils auch melken. Ich melke immer mit zwei Aggregaten, während mein Chef oder der Seniorchef die restlichen Kühe melkt. Danach werden die Kühe wieder rausgelassen und der Stall mit einem Hoflader gemistet. Ich habe jeweils etwa um 18.30 Uhr Feierabend.

Unverhofft früher Ferien

Ich durfte sogar früher in die Ferien gehen als geplant, weil mein Chef schon fast fertig war mit heuen und meine Eltern zuhause gerade zehn Hektaren mähten. Davon wurden 7,5 ha zu Rundballen gepresst. Der Rest war in sehr steilem Gelände und meine Eltern waren auf meine Hilfe angewiesen. Am Donnerstagnachmittag haben wir gewalmt und gegen Abend kam uns dann Bernhard Berchten mit seinem Fendt Rundballen pressen. 

 

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Toni Bergmann absolviert in Feutersoey BE sein 1. Lehrjahr bei der Familie David und Marlies Perreten. Dort werden rund 18 Rätische Bio-Grauviehkühe gemolken und die Milch wird in der hofeigenen Hofkäserei zu Spitzhorn-Käse verarbeitet. Bergmann erzählt jede zweite Woche, was auf dem Betrieb gerade läuft. Er geht am Inforama Hondrich in die Berufsschule.