Die Nacht ist am hereinbrechen und ich komme gerade von meiner abendlichen Kontrolle der Mutterkuhherde zurück. Sie verbringen die Nacht auf der Weide. Sie haben genügend Wasser, die Elektrizität funktioniert und allen Kühen scheint es gut zu gehen. Auch die Hühnerställe habe ich fest verschlossen, damit diese ohne unerwünschten Besuch schlafen können. Gut so.

Körperlich anspruchsvolle Arbeit

Nun bin ich müde und bereit, wie jeden Abend in einen tiefen Schlaf zu fallen. Gleichzeitig bin ich aber auch ein bisschen stolz, die Verantwortung für diese Aufgaben zu tragen und zu wissen, sie gut gemacht zu haben.

Bereits viel Neues gelernt

Vor rund zwei Monaten, als ich auf dem Biobetrieb der Familien Waber und Grossenbacher in Colombier begann, wäre dies noch unvorstellbar gewesen. Alles war komplett neu für mich. Kaum hatte ich das Gymnasium in Freiburg abgeschlossen, schon begann das Vorstudienpraktikum am Genfersee. Ab diesem Moment hiess es, den ganzen Tag auf den Beinen zu stehen, statt wie gewohnt in der Schule zu sitzen. Neu spreche ich täglich Französisch statt Deutsch. Neue Arbeiten, ein neues Team und ein neuer Ort. Mein Lebenveränderte sich wahrhaftig um 180 Grad. Jeden Abend falle ich erschöpft, aber glücklich in mein Bett. Jeden Tag lerne ich Neues über die Natur, die Landwirtschaft, aber auch die Kultur und die Sprache hier in der Westschweiz. Besonders erfreut es mich, dass ich nun auch immer selbstständiger arbeiten, aber dennoch stets auf Hilfe und Unterstützung zählen kann.