Wie und wann entstand die Idee zur Zootierliste, Herr Spangenberg?

Ein 14-Jähriger gab 2006 den Ausschlag, Anfänge wurden in Form eines Forums betrieben. Ab 2008 war es so weit, die Zootierliste war gegründet. Wir begannen mit Säugern, Vögeln und Reptilien, später kamen die Haustiere und Fische dazu. Der damals 14-jährige Markus Fritsche ist immer noch dabei.

Zootierliste

Für wen ist die Zootierliste gedacht?

Für Zoofreunde und -mitarbeiter. Sie zeigt die Vielfalt an zoologischen Einrichtungen und Tierarten von der artenreichsten Sammlung bis zum Wildpark. Es gibt nämlich viele kleine Wildparks und Zoos mit sehr interessanten Beständen. Dank der Zootierliste wissen Interessierte weltweit davon. Über eine Zooumkreissuche kann man sich jede zoologische Haltung von einem bestimmten Standort aus anzeigen lassen.

Was ist Ihre Funktion bei der Zootierliste?

Ich bin Teil des siebenköpfigen Administratorenteams, nehme Einträge vor und habe einen Blick auf die Facebookgruppe. Es geschieht alles ehrenamtlich, die Zootierliste ist kein Verein.

Da ist eine unglaubliche Datenmenge zusammengekommen. Wie viele Leute arbeiten mit?

Es dürften über 2000 Accounts sein, jedoch ist nur ein Viertel davon aktiv. Jetzt gerade sind fünf Mitarbeiter eingeloggt, 595 Besucher sind auf der Seite. Zwischenzeitlich nutzen auch Leute aus den USA die Zootierliste als Infoquelle.

Welche geografischen Regionen decken Sie ab?

Die Daten beschränken sich auf Europa und auf die assoziierten Länder. Darum sind die zoologischen Einrichtungen aus Israel, Singapur, Taiwan und Neuseeland berücksichtigt, nicht aber diejenigen aus den USA und China.

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Wie wird man Mitarbeiter der Zootierliste?

Die angemeldete Person wird von einem Administrator freigeschaltet. Danach können Einträge zu den Zoohaltungen vorgenommen werden. Auf der Website sind unter «FAQ» alle Bedingungen aufgelistet. Helfer sind immer willkommen, denn wir wollen stets aktuell sein!

Stimmen die Angaben und sind sie aktuell?

Zwischenzeitlich arbeiten viele Zookuratoren mit, da die Liste auch für sie zu einem Arbeitsinstrument geworden ist. Die meisten Institutionen werden mehrmals jährlich besucht, die Mitarbeitenden sind sehr gewissenhaft. Wir kontrollieren die Einträge.

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Wie viele Zoos pro Jahr besuchen Sie?

Zurzeit leider weniger. Wenn ich kann, unternehme ich eine einwöchige kleine Zootour und besuche um die 15 Parks.

In der Zootierliste finden sich auch Angaben zu ehemaligen Haltungen, beispielsweise zum ausgestorbenen Kuba-Ara, der im 19. Jahrhundert beim Earl of Derby in England gehalten worden sein soll. Wie kamen Sie zu diesen Einträgen?

Sie basieren auf Zooliteratur, Einträge jüngeren Datums auf unseren Informationen. In internen Diskussionen tauschen wir uns über Angaben in alten Zooführern aus, die manchmal widersprüchlich sind, da die deutschen Namen ändern und früher wissenschaftliche Bezeichnungen selten verwendet wurden. Wenn wir nicht sicher sind, nehmen wir keinen Eintrag vor.

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Wie geht es weiter mit der Zootierliste?

Es gibt Wünsche, sie global auszuweiten und auch Hybriden und Wirbellose aufzunehmen.

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Zur PersonFrithjof Spangenberg aus Konstanz in Deutschland studierte Archäologie und Grafikdesign. Er arbeitet als wissenschaftlicher Illustrator im archäologischen und zoologischen Bereich. Seit Kindheit besucht er Zoos und ist Mitglied der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP).