Auch im Mai gilt es für viele Pflanzen noch die Eisheiligen abzuwarten. Diese Kälteperiode, während der die nächtlichen Temperaturen noch unter die Nullgrad-Grenze fallen können, ist meistens am 15. Mai vorbei. Somit dürfen danach auch kälteempfindlichere Pflanzen ins Beet. Was bereits vorher – aber auch jetzt noch – angepflanzt werden kann, beschreiben wir im Pflanzkalender April.

Tomaten

Im Mai ist die frühste Zeit gekommen, um Freilandtomaten anzubauen. Im Gegensatz zu anderen Tomatensorten brauchen Freilandtomaten kein Dach über dem Kopf. Tomaten mögen es nämlich nicht, nass zu werden, und sind anfällig für Braunfäule, die mitunter auch schon mal eine komplette Ernte ruinieren kann. Entsprechend werden Tomaten meistens in Gewächshäusern, zumindest aber unter einem Vordach angebaut. Bei Freilandtomaten ist die Schale etwas dicker, und so kann man sie auch ohne Regenschutz ins Beet setzen.

Tomaten gehören zu den Starkzehrern und brauchen viel Wasser und Nährstoffe. Deswegen müssen die Pflänzchen regelmässig gedüngt werden. Bei übermässiger Düngung färben sich die Blätter dunkel, dann sollte man definitiv weniger verwenden.

Tomatenpflanzen wollen hoch hinaus und brauchen daher Rankhilfen, mit denen der empfindliche Stamm gestützt wird. Dabei die Pflanze nur locker anbinden, damit sie weiter wachsen kann. In den Blattachseln, wo die Blätter aus dem Haupttrieb herauswachsen, bilden Tomaten immer wieder neue Triebe, die man möglichst rasch entfernen sollte, damit sich die Tomatenpflanze nicht «verzettelt». Buschtomaten kann man hingegen einfach wachsen lassen, denn sie gehen eher in die Breite statt in die Höhe. Bei allen Tomaten sollte man jedoch immer mal wieder ein paar Blätter entfernen, so dass die Pflanze ihre Kraft in die Früchte statt ins Blattgrün investiert. Haupterntezeit ist im August und September.

Tomatenpflanzen vertragen sich übrigens im gleichen Beet am besten mit Kohl, Lauch, Sellerie, Paprika, Knoblauch, Rüebli, Spinat, Salat und Zwiebeln. Auch Basilikum mögen Tomaten, erst recht im späteren Tomatensalat. Die Nachbarschaft mit Kartoffeln, Gurken, Randen und Erbsen gilt es hingegen zu vermeiden.

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Paprika

Paprika – bei uns auch Peperoni genannt – sind tolle Farbtupfer im Garten und lassen sich nicht nur im Gewächshaus anbauen. Wie Tomaten müssen Paprikapflanzen mit einem Pflanzstab gestützt werden, damit sie nicht umknicken. Auch sie freuen sich über eine regelmässige Düngergabe und viel Wasser. Mulch rund um die Pflanze schützt den Boden vor dem Austrocknen. Ob man Paprikapflanzen wie Tomaten ausgeizen, also die Nebentriebe und einige Blätter entfernen soll, darüber scheiden sich die Geister. Klar ist, dass beide Nachtschattengewächse viel Sonne und wenig Wind mögen. Ab Mitte August sind die Paprikafrüchte dann erntereif.

Paprikapflanzen mögen die Nachbarschaft zu Gurken, Tomaten, Rüebli, Spinat, Radieschen und Salat. Dafür sollten sie lieber nicht zusammen mit Fenchel, Sellerie, Mangold, Randen und Erbsen ins Beet.

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Gurke

Gurken sind ebenfalls Starkzehrer und mögen einen nährstoffreichen Boden und regelmässige Düngergabe. Wie Tomaten und Paprika brauchen Freilandsorten viel Sonne und einen windgeschützten Standort, sowie ein Pflanzstab als Stütze. Sobald die Pflänzchen in die Höhe schiessen, schützt eine Mulchschicht drum herum die Erde vor dem Austrocknen. Seitentriebe lohnt es sich zu entfernen, damit am Haupttrieb kräftige Früchte entstehen. Ab Mitte Juni können die ersten Früchte geerntet werden.

Am besten gedeihen Gurkenpflanzen in Mischkulturen mit Bohnen, Salat, Kohl und Mais. Kürbis, Tomate, Zucchini und Radieschen mögen sie hingegen nicht.

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Zucchini

Zucchini gehören im Gegensatz zu Tomate, Paprika und Gurke nicht zu den Nachtschattengewächsen, sondern sind mit Kürbissen verwandt. Dafür sind sie relativ pflegeleicht und liefern immer wieder neue Früchte nach. Grundvoraussetzung dafür ist ein sonniger, nährstoffreicher Standort, an dem sich der Boden schnell erwärmt. Zucchinipflanzen breiten sich gerne aus. Wer wenig Platz im Garten hat, kann die Triebe an einem Rankstab hochbinden. Die ersten erntereifen Früchte kann man etwa fünf Wochen nach der Pflanzung pflücken. Je jünger die Früchte, desto zarter und süsser sind sie. Werden die Früchte zu gross und dick, schmecken sie bitter und die Zucchinipflanze bildet erstmal keine neuen mehr. Entsprechend lohnt es sich, alle zwei bis drei Tage nachzusehen, ob eine Ernte ansteht. Mit etwas Glück kann die Erntesaison bis in den Oktober hinein anhalten.

Zucchini verträgt sich im Beet gut zusammen mit Bohnen, Mais und Zwiebeln. Andere Kürbisgewächse und Gurken sollte man hingegen vermeiden.

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Kürbis

Apropos Kürbisgewächs: Im Mai ist auch die Zeit gekommen, um Kürbisse wie Hokkaido und Butternuss anzupflanzen. Eine klassische Anbaumöglichkeit bietet sich direkt auf dem Komposthaufen, denn Kürbisse lieben die darin enthaltenen Nährstoffe und brauchen viel Platz. Alternativ geht natürlich auch ein Beet, das regelmässig gedüngt und ausreichend bewässert wird. Die Pflanzen einiger kleinen Kürbissorten wie dem Hokkaido lassen sich wie Zucchini über Pflanzstäbe in die Höhe leiten. Ein Bett aus Stroh unter den heranreifenden Früchten am Boden schützt die Kürbisse vor Fäulnis. Die Früchte sind erntereif, wenn sie hohl klingen, wenn man auf sie klopft. Dies ist meistens nach etwas vier Monaten, also ab September der Fall.

Für Mischkulturen mit Kürbissen eignen sich Bohnen, Mais und Zwiebeln. Zucchini und Gurken vertragen sich mit Kürbissen nicht.

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Melone

Wer hat gewusst, dass Melonen ebenfalls zu den Kürbisgewächsen gehören? Egal ob Zucker-, Honig- oder Wassermelonen, auch sie gedeihen durch die Klimaerwärmung zunehmen auch in unseren Gärten. Zuckermelonen können im Freiland angebaut werden, wobei eine schwarze Mulchfolie dabei hilft, den Boden zu erwärmen. Auch ein Folientunnel kann in den ersten Wochen helfen, die richtige Umgebungstemperatur zu erreichen. Als Starkzehrer wollen Melonen alle zwei Wochen gedüngt werden. Zudem brauchen sie viel Wasser und einen möglichst sonnigen, windgeschützten Standort. Auch Melonen kann man platzsparend an Rankhilfen in die Höhe wachsen lassen. Wie bei den Kürbissen kann man alternativ die am Boden liegenden Früchte mit einer Lage Stroh vor Fäule schützen. Je nach Lage und Sorte beginnt die Ernte der reifen Früchte Ende Juli oder Anfang August.

Ideal für eine Mischkultur sind Radieschen, Gurke, Kohl, Rüebli, Mais, Kürbis und Mangold. Schlechte Nachbarn für Melonen sind Erbsen, Fenchel, Randen, Kartoffeln und Tomaten.

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