Nicht alle Waldreben sind kletternd. Die einheimische Staudenclematis Clematis recta oder andere wie Clematis heracleifolia bleiben am Boden oder legen sich höchstens über niedere Sträucher. Auch die Clematis alpina wird nicht sehr hoch, in alpinen Regionen sieht man sie öfter, wie sie über Legföhren und andere Sträucher kriecht. Andere legen eine gewaltige Wuchskraft an den Tag, wie etwa Clematis montana.

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Besonders grosse Blüten bezaubern bei den Clematis-Hybriden. Von diesen Züchtungen gibt es eine grosse Anzahl in den vielen Farbkombinationen und Blütengrössen sowie mit einfachen und gefüllten Blüten. Sie wachsen an Hauswänden, Klettergerüsten aus Stahl und öfter auch in Kübeln auf Terrassen oder beim Gartensitzplatz.

Manchmal krankheitsanfällig

Clematis-Hybriden können jedoch krankheitsanfällig sein. So kann die «Clematiswelke» dem Zauber in kürzester Zeit ein Ende bereiten. Deshalb empfiehlt es sich, gerade für Anfänger(innen), eher auf die robusteren Wildarten zu setzen.

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Clematis viticella beispielsweise bestechen mit einer grossen Blütenfülle und einer längeren Blütenzeit im Sommer von Juni bis August, teilweise bis in den September hinein. Es sind dankbare und robuste Clematis. Und sie eignen sich auch für voll-sonnige Standorte, während andere Clematis-Arten am liebsten Halbschatten mögen.

Apart sind auch die Clematis texensis mit ihren Blüten in Glöckchenform. Wer gelbe Blüten mag, der liegt bei den robusten und blühfreudigen Clematis tangutica richtig.

Bezaubernder Duft

Umwerfend ist der Duft bei der exquisiten, immergrünen Clematis armandii, die allerdings einen geschützten Standort benötigt, sie gedeiht vorwiegend im Weinbauklima.

Nicht zu vergessen ist bei den Clematis der kugelförmige, flauschige Fruchtschmuck, wie wir ihn von den einheimischen «Nielen», den Clematis vitalba, kennen und der in winterlichen Sträussen und Kränzen Verwendung findet.

Beste Pflanzzeit

AboGartenFrüh blühende ClematisDienstag, 21. September 2021 Am besten pflanzt man Clematis zwischen August bis Oktober. Zuerst hebt man ein 30 bis 40 cm tiefes und breites Pflanzloch aus. Der Boden ist im Idealfall humusreich, tiefgründig und nährstoffreich. Eine gute Gabe Kompost oder auch Sand können den Boden verbessern. Es lohnt sich zudem, der Pflanze jährliche eine Kompost- oder Düngergabe zu geben.

Schnitt und Pflege

Je nach Typ brauchen Clematis einen unterschiedlichen Schnitt, beim Kauf daher auf die «Schnittgruppe» achten.

Schnittgruppe I: Sie benötigt in der Regel keinen Schnitt, siebildet ihre Blütenknospen im Vorjahr. Allenfalls gelegentlich gegen Verkahlung etwas zurückschneiden.

Schnittgruppe II: Dazu gehören insbesondere die Hybriden, die zweimal im Jahr blühen. Sie werden im November/Dezember um die Hälfte eingekürzt. Im Juni erfolgt ein leichter Rückschnitt.

Schnittgruppe III: Hier erfolgt der Schnitt jährlich im November/Dezember auf 20 bis 50 cm über dem Boden.

Wichtig ist ausserdem, dass Clematis einen beschatteten Fuss haben. Hier hilft, rundum Stauden zu pflanzen – oder ein halber Blumentopf.

Höchst beliebt ist die Kombination Rosen und Clematis. An einer gitterartigen Rankhilfe oder einem Obelisken hangeln sich beide hoch und blühen je nachdem zu unterschiedlichen Zeiten oder gleichzeitig.

Zwei Anbieter mit grosser Auswahl sind zum Beispiel:

www.alfredforsterag.ch | www.clematis-westphal.de

AboKletterrosen und Clematis haben unterschiedliche Kletterstrategien. Die beiden Pflanzen lassen sich trotzdem gut kombinieren.GartenKletterpflanzen: Welche Rankhilfen sind die richtigen?Samstag, 4. September 2021