Immer am Dienstag und Donnerstag loggt sich einer der jungen Leute ein und nimmt die Follower(innen) mit auf den Lehr-Betrieb. Über die Instagram-Posts und Stories erfahren die Konsumentinnen und Konsumenten viel über die täglichen Arbeiten auf dem Hof, den Alltag in der Schule und die Ausbildung zum Landwirt oder zur Landwirtin.

«Es ist das einzige Projekt, in dem wirklich die Lernenden zu Wort kommen und direkt im Austausch mit den Zuschauern sind», erklärt Jasmin Vultier von der Kommunikationsstelle des Schweizer Bauernverbandes (SBV). Sie ist für das Projekt verantwortlich.

Vielseitige Lernende

Die acht Frauen und zehn Männer stammen aus den Kantonen Aargau, Appenzell Ausserhoden, Baselland, Bern, Graubünden, Luzern, Schwyz, Solothurn, Thurgau und Zürich. Es machen  angehende Landwirtinnen und Landwirte mit sowie ein Winzer, ein Geflügel- und ein Obstfachmann.

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Frei in der Themenwahl

Entsprechend vielseitig sind die Stories und Posts der Lernenden, jeder von ihnen ist in diesem Jahr an fünf Tagen aktiv. Die meisten von ihnen hätten sich über einen Aufruf an den landwirtschaftlichen Schulen gemeldet, sagt Jasmin Vultier. «Wir haben alle geschult, doch wir wollen die Lernenden bei ihren Beiträgen nicht einschränken. Wir lassen sie den ganzen Tag machen. Doch da der Kanal vor allem für Konsumentinnen und Konsumenten konzipiert ist, sollten sie möglichst auf Fachbegriffe verzichten oder diese einfach erklären.» 

Arbeiten erklären

Den Auftakt machte Corina Gantenbein aus Oberegg AI. Die angehende Landwirtin ist im 2. Lehrjahr und absolviert dieses auf einem Milchwirtschaftsbetrieb in Marbach SG. «Ich habe mich sofort gemeldet, als die Anfrage über die Schule in Salez kam», erzählt die 17-jährige Bauerntochter. «Ich finde es cool, Menschen, die nichts mit der Landwirtschaft zu tun haben, auf Instagram zu zeigen und zu erklären, was wir warum machen.»

Ihr erster Einsatz fiel genau auf den ersten Schultag des neuen Lehrjahres. «Das war für Instagram nicht ideal, weil viel Administratives anstand», erinnert sie sich schmunzelnd. «Doch am Nachmittag konnte ich etwas rund um die Themen Bodenarten, Bodelebewesen und Bodenbearbeitung posten.»

Graben verkleinern

«Ich möchte mithelfen, den Graben zwischen Bevölkerung und Landwirtschaft zu verkleinern», antwortet Marius Dietiker auf die Frage zu seiner Motivation. Der 18-jährige Bauernsohn aus Felben-Wellhausen TG absolviert sein 3. Lehrjahr in Schleitheim, auf einem Betrieb mit Milchvieh und Ackerbau.

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Marius Dietiker stellt in Gesprächen immer wieder fest, dass wenig Wissen darüber da ist, warum gewisse landwirtschaftliche Arbeiten nötig sind, damit zum Beispiel eine Packung Milch im Laden gekauft werden kann. Daher hat er seinen ersten Instagram-Beitrag dem Thema «Güllen» gewidmet.

Bezug fehlt oft

«Mir macht es Freude nach aussen zu zeigen, was wir in der Landwirtschaft alles machen», erklärt Andrin Largiadèr aus Müstair GR zu seinem Einsatz. Er absolviert derzeit das dritte Lehrjahr auf einem Bio-Betrieb in Donat GR. Denn viele hätten den Bezug dazu verloren.

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«Gerade im Bereich Tierhaltung oder Produkteproduktion gibt es daher viele Missverständnisse.» Seinen ersten Instagram-Tag widmete der 18-Jährige Bauernsohn dem Thema Weidepflege.

Zum Instagram-Account @schweizer.bauern