Fans der «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» kennen die Anreise der Teilnehmerinnen aus sieben Regionen der Schweiz mit einem alten Postauto. In der ersten Sendung von 2007 kam man per Zug. Und bevor es auf den Hof von Migga Falett im bündnerischen Bergün ging, nahm deren Ehemann Fredo die Landfrauen mit auf eine Dorfführung.

«Die Woche» wie man sie kennt

Ein bekanntes Element der Sendung ist seit Beginn an gleich offenbar gleichgeblieben: «Die Woche», in der die Kamera während sieben Tagen den Alltag der Gastgeberin zeigt. Da wird wildgeheuet, für die Familie gekocht, das Paar holt Tiere von der Alp und die Bünderin degustiert Wein für das Landfrauen-Znacht oder backt mit dem «Noni» Birnbrot für den Apéro.

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Zu dritt in der Küche

Am Tag des Landfrauen-Znachts gesellt sich zu Migga Falett und ihrer Mutter Marta Padrun, die damalige Präsidentin des Bündner Landfrauenverbands in die Küche. Nach ihrem Rezept bereiten die drei Frauen ein Bünderfleisch-Carpaccio zur Vorspeise zu. Anders als in späteren Folgen übernimmt Padrun das Servieren, was jüngeren Zuschauerinnen von den Ehemännern gewohnt sind.

Ernste Stimmung bei Tisch

Dossier«SRF bi de Lüt - Landfrauenküche» 2022Donnerstag, 12. Mai 2022 Die Atmosphäre in der Stube lässt sich am Bildschirm zugegebenermassen schwer beurteilen, doch scheint die Frauenrunde 2007 etwas ernster mit ihrer Bewertungsaufgabe umzugehen. Konzentriert schnuppern die Landfrauen am Teller, schwenken den Wein und schauen verstohlen zu ihren Nachbarinnen.  

Die Sauce überfordert den Mixerdeckel

Vegetarierinnen gab es damals noch keine und der Sauerbraten von Migga Falett landete auf allen sieben Tellern. Normalerweise ist das Fleisch der Hauptknackpunkt des Menüs, in diesem Fall erwies sich aber die Sauce als Herausforderung. Das mitgeschmorte Gemüse wollte Falett in einem Mixer pürieren, doch der Deckel blieb auch bei kleineren Mengen nicht auf dem Behälter. Auf dem Küchenbänkli zeigt das Noni ein leises Grinsen, das beim Überschwappen in Lachen übergeht. Immerhin, sie eilt zu Hilfe und die Sauce kommt trotz technischer Hindernisse zur Vollendung.

Würmer in den Pilzen und fades Gemüse

Reibungslos ging es auch sonst nicht weiter. In den selbst gesammelten Steinpilzen tauchten Würmchen auf und «sie sind e bitz fad», attestierte Migga Falett ihren Bohnen. Am Ende gab es dann doch gebratene Pilzscheiben ohne Wurmlöcher, stückchenfreie Sauce am Rindsbraten und Bohnen, die man noch mit geschlossenen Augen am Geschmack erkannt hätte, wie die Baselländerin Antonia Rudin lobte. Kritik gab es für zu kaltes Essen und Teller – immer wieder ein Thema in der «Landfrauenküche». Und zum Schluss ein Klassiker: Glace zum Dessert in der Bündner Stube. Diese gönnt sich die Gastgeberin in der Küche auch gleich selbst – und ist zufrieden.

Was noch zu erwähnen ist: Migga Falett hat die erste Staffel der «Landfrauenküche» gewonnen.  

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