Das Hofsicherheits-Projekt läuft noch bis Ende 2024, wer am aktuellen Wettbewerb teilnehmen möchte, muss sich aber beeilen: Teilnahmeschluss ist der 30. April 2023.

Hier gehts zum Check und zum Wettbewerb

Die Arbeit auf einem Landwirtschaftsbetrieb ist nicht immer ungefährlich, und die allermeisten Landwirte sind sich des Gefahrenpotenzials auf ihrem Hof durchaus bewusst. Trotzdem lohnt es sich, ein paar Minuten zu investieren und den neuen Online-Selbstcheck zur Hofsicherheit zu absolvieren, den die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) erarbeitet hat.

Wer den Selbsttest noch vor Ende April ausfüllt und am Wettbewerb teilnimmt, hat zudem die Chance, einen attraktiven Preis zu gewinnen.

Die Sache mit der Routine

Die BauernZeitung hat den Selbsttest ebenfalls durchgespielt. Dabei hatten wir einen fiktiven Mischbetrieb im Schweizer Mittelland vor Augen. Der Betriebsleiter Simon ist 35 Jahre alt und hat den Betrieb kürzlich von seinem Vater übernommen, der noch immer mithilft. Vater und Sohn kennen ihren Betrieb wie ihre Westentasche und erledigen ihre Arbeit mit grosser Routine.

Kostenlose RisikoanalyseDieses Tool hilft Ihnen dabei, Risiken auf Ihrem Betrieb anzugehenMittwoch, 23. November 2022 Auf dem Betrieb hat es in den letzten Jahren keine nennenswerten Unfälle gegeben, bis es eines Abends beinahe dazu kommt: Beim Füllen des Futtermischwagens klemmt plötzlich die Silofräse. Ohne den Traktor auszuschalten, klettert Simon behände ins Hochsilo, um die Störung zu beheben. Dabei rutscht er ab, nur ein beherzter Griff an die Leiter bewahrt den jungen Mann vor einem schlimmen Ende im laufenden Mischwagen. Simon und seinem Vater wird klar: Trotz Routine lohnt es sich, das eigene Verhalten immer wieder zu überprüfen und zu hinterfragen.

Kurze Angelegenheit, aber grosser Nutzen

Bauer Simon absolviert also den Selbstcheck «Hofsicherheit», den die BUL jüngst auf der Website www.hofsicherheit.ch aufgeschaltet hat. Dabei antwortet er ehrlich und selbstkritisch, der Check soll ja auch etwas bringen und die problematischen Stellen offenlegen, die es auf Simons Betrieb allenfalls gibt.

Aufgebaut ist der ganze Check klar und strukturiert. Bei den einzelnen Punkten hat Simon die Möglichkeit, mit «überhaupt nicht», «eher nicht», «eher» und «vollkommen» zu antworten. Der Check zur Hofsicherheit ist in folgende Themenblöcke gegliedert:

  • Infrastruktur
  • Arbeitsmittel
  • Sicherheitsorganisation
  • Notfallorganisation
  • Risikowahrnehmung
  • Wissen Arbeitssicherheit

Zusätzlich können Angaben zu sogenannten Zusatzthemen gemacht werden, welche spezifisch auf Betriebe ausgerichtet sind, auf denen

  • Kinder unterwegs sind,
  • Waldarbeiten erledigt werden,
  • Gasgefahren bestehen,
  • am Hang gearbeitet wird,
  • oder Rindvieh gehalten wird.

Alles in allem benötigt Simon für das Ausfüllen eine gute Viertelstunde.

Seine Resultate werden Simon als übersichtliche Diagramme angezeigt, bei denen gleich auch ersichtlich ist, wie er sich im Vergleich zum Durchschnitt aller anderen Teilnehmenden geschlagen hat und wo es auf seinem Betrieb nachzubessern gilt. Besonders praktisch: Nur einen Klick entfernt findet Simon für jene Bereiche, in denen er sich verbessern möchte, spezifische Kursangebote, Dokumente, Filme, Sicherheitsprodukte und weiterführende Links.

Das Ziel: Die Sicherheit auf Schweizer Betrieben stärken

«Seit die Homepage ‹www.hofsicherheit.ch› Anfang November 2022 online gegangen ist, haben bereits rund 360 Personen den Selbstcheck absolviert», freut sich Mathias Reber, Sicherheitsingenieur und Projektverantwortlicher bei der BUL. Inspiriert von einem ähnlichen Projekt in Deutschland und dank der Mitfinanzierung durch das Bundesamt für Landwirtschaft, Agrisano und die Emmental-Versicherung, habe im Januar 2022 mit der Entwicklung des Selbstchecks begonnen werden können, fährt er fort.

Das Zielpublikum von Hofsicherheit.ch seien Schweizer Landwirtschaftsbetriebe ohne familienfremde Mitarbeitende, so der Fachmann. Diese Betriebe hätten sich in der Regel nicht der Branchenlösung Agri-Top angeschlossen und profitierten daher nur bedingt von den Angeboten der BUL, erklärt Reber. «Mit Hofsicherheit.ch wollen wir die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz auch diesen rund 40 000 Betrieben näherbringen», schaut der Fachmann in die Zukunft und fügt an: «Der Schlüssel wird sein, dass die Landwirte überhaupt vom Selbstcheck erfahren. Die Bekanntmachung wird deshalb im zweiten von drei Projektjahren unser Hauptfokus sein».