Beim Versuch, den Tiger aus dem Kuhstall zu verjagen, sei der Bauer selbst angegriffen worden. Er konnte sich aber in Sicherheit bringen, die Waffe holen und dann schiessen.

Die Raubkatze war altersschwach

Weil Tiger der Amurregion an der Grenze zu China bei Wilderern wegen ihres Fells, ihrer Zähne und anderer Körperteile begehrt sind, zieht jeder Todesfall Ermittlungen nach sich. Nach Angaben der Behörden fehlten bei dem Tier die Zähne. Der Kadaver mit dem Kopfschuss sei für weitere Untersuchungen beschlagnahmt worden. Experten vermuteten, dass der Tiger altersschwach und krank war. Er drang wohl auf der Suche nach Nahrung in den Hof ein.

"Eine Tragödie"

"Und die natürliche Angst des Menschen vor einem Raubtier hat leider zu diesem traurigen Ausgang geführt", sagte Generaldirektor des Zentrums Amur-Tiger, Sergej Aramiljew. Er sprach von einer "Tragödie". Untersucht werden müsse das Tier trotzdem. Von einem ungewöhnlichen Vorfall sprach der Tierschützer Pawel Fomenko von der Organisation WWF Russland. Zuletzt habe 2012 im Gebiet Chabarowsk jemand aus Notwehr einen Tiger getötet.

Besser Telefon statt Waffe 

Die Organisationen riefen die Bürger auf, sich im Fall von Wilderei oder Konflikten mit Raubtieren Hilfe bei einer Hotline der Tierschützer zu holen. Sie betonten, das Eindringen eines Tigers in bewohntes Gebiet sei noch kein Grund zur Waffe zu greifen.

Nach Schätzungen gibt es noch etwa 500 Amurtiger in freier Wildbahn.

sda