«Der Radar zeigte noch an, dass es trocken bleibt, als ich auf dem Feld stand», so schildert Martin Schärer, wie er das Unwetter vergangene Woche erlebte. Innert Minuten habe dann das Wetter umgeschlagen. Der Gemüsebauer konnte gerade noch sich und sein Auto in die Lagerhalle bei den Feldern retten. Dann kam die Weltuntergangsstimmung.

50 cm Hagel auf dem Feld

Der Himmel wurde pechschwarz, Sturmböen zerrten an den Bäumen und Hagelkörner in der Grösse von Golfbällen stürzten nieder. «Es erschien mir wie eine Ewigkeit», erinnert sich Martin Schärer. Effektiv war es etwa eine halbe Stunde, bis das Gröbste vorüber war. Schärer blieb das Herz stehen, als er von der Lagerhalle aus zusehen musst, wie die schön wachsenden Kulturen dem Wetter ausgesetzt sind. Am Schluss waren die Felder des etwa 2 km breiten Landstrichs unter einer 50 cm hohen Hagelschicht vergraben.

Kein Wasser mehr

Als er sich nach dem Sturm nach Hause wagte, waren dort die Mitarbeiter schon dabei, den Keller zu leeren. Der Hagel hatte es auch dort hinein geschafft. Und als ob das noch nicht genug war, meldete am nächsten Tag die Gemeinde, dass Trinkwasser-Fassungen verletzt wurden. Das Wasser in Oberweningen durfte also nicht mehr verwendet werden, ausser abgekocht. «Wir hätten eigentlich Pfälzer Rüebli noch waschen sollen. Dank einem partnerschaftlichen Abnehmer konnten wir darauf verzichten». Bewässern konnte Schärer auch nicht mehr. Das hatte sich aber grösstenteils sowieso erübrigt, da sämtlicher Schnittsalat verwüstet war. Die Bewässerungsrohe lagen teilweise verbogen quer auf der Strasse.

 

Warum der Landwirt nun nicht unbesorgt wieder anpflanzen kann, sondern Tests machen muss, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der BauernZeitung im Ostschweizer Bund.

 

Nadine Baumgartner