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Er wolle Millionen in die Forschung investieren, sagte Schneider-Ammann in einem Interview mit der Westschweizer Sonntagszeitung "Matin Dimanche". In einer so effizient wie möglich gestalteten Struktur wolle er die besten Forscherinnen und Forscher zusammenbringen.

Keine Zerstörung

Die Restrukturierungspläne für Agroscope wurden im Frühjahr bekannt. Die Rede war von einer Zusammenführung der heute zwölf Standorte in Posieux FR und einer Kürzung des Budgets um 20 Prozent. Die Betriebskosten, die zurzeit 40 Prozent der Auslagen ausmachen, sollten zu Gunsten der Forschung gesenkt werden.

In Landwirtschaftskreisen weckte dies Befürchtungen, dass Agroscope zerstört werden könnte. Das Gegenteil sei der Fall, sagte nun Schneider-Ammann im Interview. "Das Projekt ist falsch verstanden worden." Er habe es damals mit Dringlichkeit kommunizieren müssen, da das Risiko einer Indiskretion gegenüber den Medien bestanden habe.

Im Interview sprach er einen weiteren Kommunikationsfehler an. Das Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten und die Gesamtschau zur Agrarpolitik "vermischt" zu haben, sei "nicht ideal" gewesen. Das habe er wahrgenommen, als Landwirtschaftskreise auf beides im selben Paket reagiert hätten.

Liste von Möglichkeiten

Schneider-Ammann betonte dabei die Dringlichkeit, über das Abkommen der EU mit den Mercosur-Staaten zu informieren, als er erfahren habe, dass die Verhandlungen demnächst abgeschlossen sein könnten. Denn für die Schweiz wäre es nachteilig, in Rückstand zu geraten.

Die Gesamtschau sei nichts anderes als eine Liste der Möglichkeiten für die künftige Entwicklung, sagte Schneider-Ammann. Es handle sich nicht um Entscheide, sondern um Elemente, über die nachgedacht werden müsse. Der Bauernverband sei "etwas schnell" in Panik geraten.

Dass der Bauernverband seine Vision nicht teile, könne er verstehen, sagte der Landwirtschaftsminister. Aber es gebe ein gemeinsames Interesse, denn beide Seiten brauchten einander.

sda