Im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hatte die Universität Bern in den letzten Jahren nach möglicherweise kontaminierten Gebäuden geforscht. Radium-Leuchtfarbe war in der Uhrenindustrie bis in die 1960er Jahre verwendet worden. Damit war vor allem der Jurabogen betroffen. Radioaktives Radium wurde aber auch für militärische Instrumente oder in der Medizin eingesetzt.

2014 wurden beim Bau der A5 in Biel mit Radium kontaminierte Abfälle gefunden. Der Bundesrat lancierte daraufhin den Aktionsplan Radium 2015-2019, in dessen Rahmen die Altlasten bereinigt werden sollen. Die Suche nach belasteten Standorten ist ein wichtiger Schritt dahin.

Gemäss dem Bericht, den das BAG am Dienstag veröffentlicht hat, ist Radium in 700 Liegenschaften eingesetzt worden. In weiteren 300 Liegenschaften wurde möglicherweise Radium verwendet. Von den insgesamt 1000 Liegenschaften stehen 342 im Kanton Neuenburg, 289 im Kanton Bern und 155 im Kanton Solothurn. Die übrigen verteilen sich auf 13 weitere Kantone.

Die 700 Liegenschaften, in welchen sicher Radium eingesetzt worden ist, werden nun systematisch kontrolliert. Bei 400 davon sind diese Arbeiten bereits durchgeführt worden. Dabei stellte sich heraus, dass 80 Liegenschaften saniert werden müssen.

Bei weiteren 300 Liegenschaften ist der Einsatz von Radium unklar. Es handelt sich um Ateliers, die Leuchtfarbe bestellt hatten, wobei diese auch Tritium enthalten haben könnte. In den Uhrenwerkstätten könnten auch nur Uhrenkomponenten montiert oder gelagert worden sein. In etwa einem Drittel dieser Fälle konnte keine genaue Adresse ermittelt werden.

sda