Laut einem von der Regierung vorgestellten Aktionsplan sollen Militärs, Carabinieri und auch Drohnen an Orten eingesetzt werden, die für die Ökomafia als besonders interessant gelten.

Das Militär soll unter anderem zum Schutz von legalen Müllverbrennungsanlagen eingesetzt werden, die oft von Mafiosi beschädigt werden. Ermittler mit Kompetenzen in Sachen Umwelt sollen zum Einsatz kommen.

Geplant ist auch eine Datenbank aller in der Müllentsorgung aktiven Unternehmen. Dank einer engen Zusammenarbeit mit Ärzten sollen die Daten in Zusammenhang mit der öffentlichen Gesundheit dauerhaft unter die Lupe genommen werden.

Der Plan wurde von Umweltminister Sergio Costa entworfen, der in seiner früheren Karriere als Carabinieri-General die Interessen der Camorra - der Mafia in Neapel - bei der Müllentsorgung aktiv bekämpft hatte.

Auch Recycling fördern

Zugleich will sich die Regierung in Süditalien für ein effizienteres Abfallrecycling einsetzen. Bürgern, die ihren Mist verstärkt recyceln, sollen Steuerbegünstigungen bei der Müllabfuhrsteuer erhalten. "Müll muss zu recycelbarem Material werden, das wieder verwertet werden kann", sagte Conte.

Mit diesem Plan soll vor allem gegen die illegale Giftmüll-Entsorgung im "Feuerland" (Terra dei fuochi) rund um Caserta nördlich von Neapel vorgegangen werden. Der Begriff "Feuerland" leitet sich von den Hunderten brennenden Mülldeponien ab, auf denen die Ökomafia, die sich mit der Giftmüllentsorgung bereichert, riesige Mengen von Haushalts- und Industriemüll sowie Sonderabfall illegal ablagert und verbrennt.

sda/apa