Der Bundesrat hatte beschlossen, dass Hummer vor ihrem Tod im Kochtopf betäubt werden müssen; die neue Vorschrift ist seit 1. März dieses Jahres gültig. Die Betäubung kann durch Stromstösse geschehen oder durch die mechanische Zerstörung des Gehirns.

Noch fehlt in der Schweiz das dafür nötige Gerät. Die Firma Rund um Fisch in Altendorf im Kanton Schwyz ist noch nicht ganz so weit. Bisher spezialisiert auf die Tötung von Fischen durch Elektroschläge, geht ihre Hummerbetäubung erst Ende Februar 2019 in Produktion.

Was bei Fischen funktioniert, hat bisher bei Hummern deren Panzer verhindert: dieser leitet nämlich die Elektrizität ab, so dass diese nicht bis zum Körper durchdringt. Eine Weiterentwicklung des Gerätes von Rund um Fisch macht nun die Betäubung von Hummern möglich.

Die Schweiz ist nicht das einzige Land, das Hummern die Todesqualen vor dem Verzehr durch dafür unempfindliche Konsumenten abmildert: In Grossbritannien werden die bis zu sechs Kilogramm schweren Panzerkrebse durch 110-Volt-Stromstösse innerhalb von drei Sekunden getötet.

Nicht erstes Betäubungsgerät

Bis das Schweizer Gerät von Rund um Fisch einsatzbereit ist, können Restaurants und private Köche den Crustastun, ein britisches Produkt, verwenden. Allerdings kostest das Gerät umgerechnet rund 4000 Franken. "The Crustastun is recognised as the only humane method of stunning", rühmt sich der Hersteller Mitchell&Cooper - "Crustastun ist als einzige humane Betäubungsmethode anerkannt".

Um den Hummern die Todesqualen etwas abzumildern, sei es obligatorisch, sie zu betäuben, bevor sie ins kochende Wasser geworfen werden, mahnt der Waadtländer Kantonsveterinär Giovanni Peduto im Gespräch mit der Agentur Keystone-SDA.

Und das Interesse am Hummer wächst und wächst. Allein im vergangenen Jahr wurden 268'511 Kilogramm im Wert von 7,5 Millionen Franken in die Schweiz importiert. Nach Angaben der Eidg. Zollverwaltung sind das 20'000 Kilogramm mehr als 2013.

sda