Nicht unmittelbar bedroht seien im Moment die Siedlungen am Fuss des Hanges, die Kantonsstrasse sowie ein Wasserreservoir, teilte das Oberamt des Freiburger Sensebezirks am Montag mit. Die Prüfung von Sofortmassnahmen sei im Gange. Der kritische Hang im Bereich Hohberg-Gerendacherli wird seit Jahren überwacht.

Das Monitoring der Rutschung zeige derzeit "extrem hohe Bewegungsraten" von bis zu einem Meter auf der Oberfläche. In Bewegung ist eine Fläche von über 20 Hektaren und eine Masse von über 1 Million Kubikmeter Lockermaterial. Der instabile Hang reicht von der Alp Guglera-Hohberg auf zirka 1500 Metern bis auf den Talboden auf rund 1000 Metern über Meer.

Deutlich stärker als 2009 und 2014

Die Hangbewegungen seien deutlich stärker als ähnliche Episoden in den Jahren 2009 und 2014, schreiben die Behörden weiter. Hauptursache seien zweifellos die hohen Temperaturen im Januar, die dazu führten, dass sämtliche Niederschläge von Mitte Januar bis in hohe Lagen in Form von Wasser fielen. Dazu kam die Schneeschmelze.

Stark ins Rutschen kam der Hang letztmals vor 20 Jahren, als es zu Schäden an Gebäuden kam. Das Monitoring des Hanges soll nun intensiviert werden. Ob sich die Situation weiter zuspitzt, hängt laut Behörden auch davon ab, wie sich die Witterung im Laufe des Frühlings entwickelt.

Der Hang im Schwarzseetal gehört nebst dem "Falli Hölli" zu den am besten untersuchten Rutschzonen im Kanton Freiburg. Die Ferienhaussiedlung "Falli Hölli" oberhalb von Plasselb FR musste 1994 aufgegeben werden, nachdem ein gewaltiger Hangrutsch 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Erde kontinuierlich Richtung Tal beförderte.

sda