Die Mundwerkzeuge des Insekts schnappen mit bis zu 90 Metern pro Sekunde auf - die schnellste jemals im Tierreich gemessene Bewegung, wie die Wissenschaftler im Fachblatt "Royal Society Open Science" schreiben. Bisher hielten Schnappkieferameisen (Odontomachus) und Fangschreckenkrebse (Stomatopoda) den Rekord, die ihre Gliedmassen ebenfalls explosionsartig bewegen.

Dracula-Ameisen sind die Schnellsten

Tiere der Art Mystrium camillae, die zu den Dracula-Ameisen gehört und vor allem in den südostasiatischen Tropen und Australien vorkommt, toppen diese Rekordhalter jedoch: Die Insekten pressen ihre Mundwerkzeuge, Mandibeln genannt, gegeneinander und erzeugen eine Art Federspannung, die sie schliesslich ähnlich wie beim Fingerschnippen freisetzen, wenn eine Mandibel über die andere gleitet.

Besonderes Mundwerkzeug

Dabei hilft den Ameisen die besondere Bauweise ihrer Mundwerkzeuge: "Anstatt drei verschiedene Teile für Feder, Riegel und Hebelarm zu verwenden, sind alle drei in der Mandibel zusammengefasst", erklärt Andrew Suarez, Professor für Tierbiologie und Insektenkunde an der Universität von Illinois. "Die Ameisen nutzen diese Bewegung, um andere Arthropoden zu schlagen, sie auf diese Weise vermutlich zu betäuben, sie gegen Tunnelwände zu hauen oder wegzudrücken." Das Insekt schleppe seine Beute dann ins Nest, wo sie an Ameisenlarven verfüttert werde.

sda