"Das Vertrauen in die wissenschaftliche Integrität des Pflanzenschutzes ist für uns von zentraler Bedeutung", erklärte Vorstandsmitglied Liam Condon. Bayer konzentriere sich bei der Veröffentlichung der Studien zu Glyphosat auf Sicherheitsstudien, die im Rahmen des Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel der EU eingereicht worden seien, erklärte der Konzern.

Transparenz wegen 9300 Klagen

Auf der Seite cropscience-transparency.bayer sind auf Englisch Zusammenfassungen von Studien zu den Themen Rückstände, Umweltverhalten, Toxikologie und Ökotoxikologie zu finden. Auf Deutsch sollen sie kommendes Jahr zugänglich sein, wie ein Sprecher AFP sagte. Dann will Bayer auch deutlich umfangreichere Studien veröffentlichen.

Bayer hat den US-Saatgutkonzern Monsanto für rund 54 Milliarden Euro gekauft, der in den USA in einem Zivilprozess in erster Instanz zu einer Schadenersatzzahlung verurteilt wurde. Die Jury urteilte, glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel wie Roundup und RangerPro hätten "wesentlich" zur Krebserkrankung des Klägers beigetragen, eines früheren Hausmeisters. Bayer legte Berufung ein. Weitere 9300 Klagen gegen Monsanto sind in den USA anhängig.

"Bei sachgerechter Anwendung sicher"

Bayer betont stets, der Konzern sei "davon überzeugt, dass Glyphosat bei sachgerechter Anwendung ein wirklich sicheres Präparat ist". Im Geschäftsbericht zum dritten Quartal änderte der Konzern seine Angaben zu dazu vorliegenden Studien leicht ab - nach Angaben eines Sprechers, um auszuschliessen, dass der betreffende Satz anders interpretiert werden könnte.

Der Konzern erklärt aktuell, "mehr als 800 Zulassungsstudien für die US-Umweltschutzbehörde (EPA) sowie für europäische und andere Aufsichtsbehörden kommen zu dem Ergebnis, dass diese Produkte bei sachgerechter Anwendung sicher sind". Im Bericht zum zweiten Quartal hiess es noch, mehr als 800 wissenschaftliche Studien sowie Aufsichtsbehörden weltweit hätten bestätigt, dass Glyphosat nicht krebserregend und dass die bestimmungsgemässe Anwendung sicher sei.

Der Unternehmenssprecher stellte klar, dass bei der EPA mehr als 800 Studien eingereicht worden seien, die sich auf die Gesundheit von Menschen oder Säugetieren beziehen. Darüber hinaus sei die EPA 2017 in einer Bewertung des Krebsrisikos, in der 121 Studien geprüft worden seien, zu dem Schluss gekommen, dass Glyphosat "für Menschen wahrscheinlich nicht krebserregend" sei. Die "tageszeitung" hatte Bayer falsche Angaben vorgeworfen; tatsächlich gebe es nur rund 50 Studien zum Krebsrisiko.

sda