Im Interview verweist der agrarpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Stephan Protschka, auf abweichende Regelungen in den EU-Mitgliedstaaten, die zu Wettbewerbsverzerrungen insbesondere zu Lasten der deutschen Landwirtschaft führten. Ein gemeinsamer europäischer Wirtschaftsraum würde dem AfD-Agrarpolitiker zufolge bessere Möglichkeiten für die hiesigen Bauern bieten als die derzeitige EU.

Gegen Bürokratie und Freihandelsabkommen

Ein gravierendes Problem der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) stelle die Bürokratie dar. Auch dafür sieht Protschka die Lösung in einer Abkehr von der EU. Die Brüsseler Vorschläge für eine Weiterentwicklung der GAP wertet der Abgeordnete grundsätzlich positiv, weil sie den Mitgliedstaaten mehr Gestaltungsspielraum einräumen.

Grundsätzliche Kritik äussert Protschka an Freihandelsabkommen. Die Nationalstaaten brauchten die Möglichkeit, ihre Erzeugung nach ihren Vorstellungen zu schützen und zu unterstützen. Ausdrücklich betont der Niederbayer die Vorzüge einer «kleinräumlichen, familiären Landwirtschaft».

Der bayerischen Agrarstruktur räumt er eine Vorbildfunktion für das gesamte Bundesgebiet ein. Angesichts der strukturellen Unterschiede in der hiesigen Landwirtschaft spricht sich Protschka für einen Mittelweg aus, «so dass man alle glücklich macht». Außer Frage steht für ihn, dass eine kleinstrukturierte Landwirtschaft besser auf die Umwelt achtet als größere Betriebe.

AgE