Auf dem Trittbrett weltweiten Handels und Tourismus' machen sich eingeschleppte Arten in neuen Regionen breit, wo sie sich ohne natürliche Feinde prächtig vermehren können. Und zu grossen Schäden führen. Beispiele sind die asiatische Kirschessigfliege, der asiatische Laubholzbockkäfer, die Schwarzmeergrundel oder der japanische Staudenknöterich.

Bald kommen noch mehr invasive Arten

Es könnte aber noch weitaus schlimmer kommen, warnt nun eine internationale Forschungsgruppe, darunter der Biologe Sven Bacher von der Universität Freiburg. Sie identifizierte 66 Arten, bei denen es wahrscheinlich ist, dass sie nach Europa eingeschleppt werden, sich hier ansiedeln und die Artenvielfalt und Ökosysteme schädigen, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte. Ihre Auswertung stellen die Forschenden im Fachjournal "Global Change Biology" vor.

Durch diese invasive Arten besonders bedroht sind demnach der Mittelmeerraum, Zentral- und Westeuropa, sowie die Makaronesischen Inseln, also Azoren, Madeira, Kanarische und Kapverdische Inseln. Keine der identifizierten, hoch problematischen Arten scheint die Alpenregion zu bedrohen.

Die Invasiven werden mit dem Schiff eingeschleppt

Die Mehrheit der potenziell gefährlichen Arten stammt aus Asien, Nord- und Südamerika. Wasserlebende Arten werden oft mit Schiffen eingeschleppt, wirbellose Landtiere, vor allem Insekten, gelangen oft mit importiertem Pflanzenmaterial nach Europa.

"Um diese Invasionen eindämmen zu können, muss die Ankunft invasiver exotischer Arten auf unserem Gebiet verhindert werden", liess sich Bacher zitieren. Es sei deshalb notwendig, Arten zu identifizieren, bei denen es wahrscheinlich ist, dass sie sich dauerhaft ansiedeln.

sda