Dies kündigte die Weltbank am Montag anlässlich der Uno-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz an. Es handle sich um ein "wichtiges Signal" an die internationale Gemeinschaft, dasselbe zu tun.

"Wenn wir nicht jetzt Emissionen reduzieren und eine Anpassung (an die Folgen des Klimawandels) vornehmen, werden bis 2030 hundert Millionen mehr Menschen in Armut leben", warnte John Roome, der bei der Weltbank für Klimafragen zuständig ist. In Afrika, Südasien und Lateinamerika werde es dann ausserdem 133 Millionen Klimaflüchtlinge geben, führte er weiter aus.

Anpassung an die Folgen

Weltbank-Geschäftsführerin Kristalina Georgieva erklärte, angesichts des steigenden Meeresspiegels, drohender Überschwemmungen und Dürrephasen müssten nicht nur die Ursachen des Klimawandels bekämpft werden. "Wir müssen uns auch an die Folgen anpassen, die oft für die ärmsten Menschen der Welt am dramatischsten sind."

Die 200 Milliarden Dollar entsprechen 40 Milliarden Dollar jährlich ab 2021. Den Angaben zufolge wird die Hälfte direkt von der Weltbank finanziert. Von den verbleibenden 100 Milliarden Dollar soll rund ein Drittel von zwei Organisationen der Weltbankgruppe kommen. Bei den übrigen Geldern handle es sich um "von der Weltbankgruppe mobilisiertes" Privatkapital.

Die Industriestaaten haben zusagt, ihre Hilfen für Entwicklungsländer für den Umgang mit Klimafolgen bis 2020 jährlich auf 100 Milliarden Dollar zu steigern. Nach Angaben der Organisationen für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lag der Betrag 2016 bei 48,5 Milliarden Dollar und im vergangenen Jahr bei 56,7 Milliarden Dollar.

Noch mehr Anstrengungen

Die Entwicklungsländer pochen auf verbindlichere Zusagen der Industriestaaten. Diese dringen allerdings auf eine starke Beteiligung der Privatwirtschaft und scheuen langfristige Zusagen. Die bisherigen nationalen Klimaschutzzusagen zur Umsetzung des Pariser Abkommens reichen bei weitem nicht aus.

Die 24. UN-Klimakonferenz (COP) war am Sonntag im polnischen Kattowitz (Katowice) mit drastischen Aufrufen zu einem entschlosseneren Kampf gegen die Erderwärmung eröffnet worden. Vertreter von knapp 200 Staaten verhandeln nun über konkrete Massnahmen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015. Bis zum 14. Dezember soll dazu ein so genanntes Regelbuch ausgearbeitet werden.

sda/afp/reu/dpa