Dieses Gras liefert jährlich rund 25 Millionen Tonnen Frischsubstanz an Futter, bzw. 6 Mio. Tonnen Trockensubstanz (TS). Gras ist das wichtigste Futtermittel der Schweiz.

 Gras ist zwar schön grün, aber leider für die menschliche Ernährung nicht direkt geeignet. Nicht zuletzt deshalb ist die Schweiz ein Land der Nutztiere. Rinder und Kühe prägen das Landschaftsbild, aber auch für Schafe, Ziegen und andere Wiederkäuer bildet das viele Gras eine perfekte Nahrungsgrundlage.

Wiederkäuer haben nicht nur einen, sondern mehrere Mägen. Ihr Vormagensystem besteht aus Haube, Pansen und Blättermagen, was vereinfacht als Pansen bezeichnet wird. Dieser Pansen beherbergt zahlreiche Bakterien und Einzeller, welche Rohfasern und Proteine so aufschliessen, dass sie anschliessend problemlos verdaut werden können. Dank ihnen können Wiederkäuer wie Rindvieh, Schafe, Ziegen, Lamas, Alpakas etc. rohfaserreiche Futtermittel wie Gras, Silage oder Heu in Fleisch oder Milch verwandeln.

Der Ausdruck "Wiederkäuer" bezieht sich darauf, dass der vorverdaute Nahrungsbrei während Ruhephasen hochgewürgt und nochmals zerkaut wird, bevor die zerkleinerte Nahrung erneut verschluckt und der eigentlichen Verdauung zugeführt wird. Pflanzenfresser wie Pferde, Hasen oder Kaninchen sind zwar ebenfalls in der Lage Rohfasern mit Hilfe von Mikroorganismen zu verdauen. Bei ihnen findet dieser Prozess jedoch im Dickdarm statt.

Eveline Dudda, lid

Dieser Artikel ist Teil einer Serie über Futtermittel in der Schweiz aus dem LID-Dossier Nr. 485 vom 22. Dezember 2017.