Der 32-Jährige war nach Polizeiangaben an Bord eines Fischerboots, das Anfang der vergangenen Woche vor der Küste der nordaustralischen Stadt Gladstone in einem Sturm gekentert war. Sieben Männer waren an Bord der "Dianne", als das Schiff umkippte.

Der Überlebende klammerte sich australischen Medien zufolge fünf Stunden lang am auf dem Wasser treibenden Rumpf fest, bevor das Schiff sank. Danach schwamm er acht Stunden lang im offenen Meer, bevor ein Boot ihn bemerkte und aufnahm.

Es sei "sehr, sehr glücklich" gewesen, dass sie ihn gefunden hätten, sagte der Skipper des rettenden Bootes dem Sender ABC. "Die Wahrscheinlichkeit dafür kann man gar nicht berechnen." Der Mann habe zudem keine Rettungsweste getragen, sondern sei nur mit einer kurzen Hose bekleidet gewesen, als er ihn fand.

Wenig Hoffnung für Vermisste

Der 45-jährige Kapitän der "Dianne" und die fünf restlichen Besatzungsmitglieder zwischen 28 und 39 Jahren wurden seit dem Unglück gegen Mitternacht in der Nacht zu Dienstag vermisst. Am Samstag bargen Polizeitaucher dann die Leichen von zwei Fischern.

Vier Menschen werden weiterhin vermisst. Die Polizei macht wenig Hoffnung: Das "Zeitfenster zum Überleben ist schon vor einiger Zeit abgelaufen", sagte ein Polizist einer lokalen Zeitung.

Die vier Vermissten seien sehr wahrscheinlich nicht im dem Wrack, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. "Die beiden Leichen, die gestern gefunden wurden, scheinen die einzigen an Bord des Schiffes zu sein." Taucher, Boote und Flugzeuge konzentrierten sich nun darauf, die Umgebung des Unglücksorts abzusuchen.

Das Wrack des Trawlers hatten die Beamten mit Sonar in rund 30 Metern Tiefe auf dem Grund des Meeres gefunden. Es zu bergen werde noch "einige Zeit" dauern, teilten sie mit.

Am Meeresufer in Gladstone haben sich Botschaften von Angehörigen und Freunden der Besatzung der "Dianne" zu einem improvisierten Denkmal aufgetürmt. "Es gibt keine Blumen auf dem Grab eines Seemanns", heisst es auf einer Tafel. "Es erinnert nur ein Möwenschrei und die Träne eines geliebten Menschen."

sda/dpa