Die Garten-Petunie stammt von zwei wilden Petunienarten ab, die in gemässigten und subtropischen Regionen in Südamerika vorkommen. Wissenschaftler haben das Erbgut von Petunia axillaris und Petunia inflata entschlüsselt und kürzlich im Fachjournal "Nature Plants" beschrieben.

Das internationale Team aus 56 Forschenden, das von Cris Kuhlemeier von der Universität Bern koordiniert wurde, ist dabei womöglich auf den Grund für die Farbvielfalt der Petunien gestossen: Die Gene, die für die Farbgebung zuständig sind, liegen an Stellen im Erbgut, die sehr dynamisch sind. Das heisst, dort finden überdurchschnittlich häufig Verdopplungen, Löschungen und sonstige Neuordnungen der DNA statt.

Wie die Uni Bern am Freitag mitteilte, forscht Kuhlemeier an dem Wechselspiel der Petunien und ihren Bestäubern. Je nach Erscheinung, Duft oder Farbe locken die Blüten Bienen, Nachtfalter oder gar Kolibris an. Im Laufe ihrer Evolution haben sich die Petunien, gezielt und schnell an diese drei verschiedenen Bestäubertypen angepasst.

Der Bestand von Bestäubern könne beispielsweise durch den Klimawandel beeinträchtigt werden, erklärte Kuhlemeier in der Mitteilung. "Deswegen ist es für die Pflanzen wichtig, sich an die Vorlieben von bestimmten Bestäubern anpassen zu können, indem sie ihre Farbe, Morphologie oder den Duft verändern."

sda