Der ungarischen Minister Nagy und Verein Donau Soja Obmann Matthias Krön luden Agrarminister Parmelin unter Beisein der deutschen Bundesregierung vertreten durch Ministerialrätin Bünder dazu ein. Bereits 18 EU-Länder, darunter u.a. Italien, Frankreich, die Niederlande, Österreich und Ungarn haben die Erklärung unterzeichnet.

Mehr Diversität in die europäische Landwirtschaft bringen

Diese soll Europa auf dem Weg zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen einen Schritt weiterbringen. Sie zielen darauf ab, dass die Lebensmittelversorgung auf der Welt verbessert und die natürlichen Ressourcen nachhaltig genutzt werden. Eiweisspflanzen können dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Soja, Erbsen und Ackerbohnen bringen mehr Diversität in die europäische Landwirtschaft und verringern das Risiko, dass Kulturen von Krankheiten befallen werden. Obendrein binden diese Stickstoff im Boden und ermöglichen Bauern den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, heisst es in dem zweiseitigen Papier. Mit der Europäischen Soja-Erklärung sprechen sich die EU-Agrarminister für eine Ausweitung des Anbaus der stickstoffsammelnden Pflanzen aus.

Schweiz vorbildhaft bei nachhaltigem Soja

Die Schweiz zeigt, dass man auch mit einem kleinen Volumen an Nachfrage und Anbau globaler Rohstoffe eine grosse strategische Rolle spielen kann. Als Initiator der Basler Kriterien und als einziges Land der Welt, dass ausschliesslich nachhaltig zertifizierten und gentechnikfreie Soja importiert, hat die Schweiz weltweit eine wichtige Rolle für die Entwicklung nachhaltigen Sojas gespielt. Martin Rufer, Präsident vom Sojanetzwerk, betont den Nutzen der Branchenlösung: «In der Schweiz sind die Herkunft und die Produktionsmethode von Futtermitteln sehr wichtige Elemente und Grundlage für eine zukunftsgerichtete tierische Produktion.»

Import von Soja in den letzten Jahren erhöht

Die Schweiz konnte in den letzten vier Jahren den Anteil von Soja aus Europa von rund ein Prozent auf 40 Prozent erhöhen und ist damit Vorreiter. Bereits 22 Schweizer Unternehmen und Organisationen, so wie das Sojanetzwerk sind aktive Mitglieder bei Donau Soja. «Freiwillige Lösungsansätze von Marktteilnehmern sind besser als Interventionen und Vorgaben des Bundes. Das Soja Netzwerk sollte Mut machen, in anderen Märkten ähnliches zu realisieren,» unterstreicht Guy Parmelin die Pionierfunktion des Sojanetzwerks.

Anbauflächen und Ertragspotenzial

Vor allem in Zentral- und Osteuropa ist das Potential zur Ertragssteigerung hoch und es gibt noch einige Flächen, die sich für den Anbau von Leguminosen eignen. Der Produktion von Soja hat sich zwischen 2011 und 2018 mehr als verdoppelt. Donau Soja steht für die Eiweisswende – nachhaltiger, regionaler und bäuerlicher Anbau von Eiweiss in Europa für Europa. Die Organisation werde sich intensiv mit den europäischen Partnern einbringen, damit die Eiweisswende wirklich aufs Feld, auf den Teller und den Futtertrog ankomme. Und jetzt wird das auch von der Schweiz stark mitgetragen, denn der Schweizer Konsumenten fragt nicht nur gentechnikfreien Produkte nach, sondern wünscht sich regionale Wirtschaftskreisläufe.  
Marcel Schmid / pd Donau Soja