Seit Oktober 2017 beträgt der Richtpreis für industriell verarbeitete Molkereimilch im A-Segment 68 Rappen je Kilo Milch franko Rampe. Wie die Branchenorganisation Milch (BOM) am Mittwoch mitgeteilt hat, wird das noch bis mindestens Ende Juni 2019 so bleiben.

Derzeit keine C-Milch nötig

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, habe sich der Vorstand über den Start zu den beiden Fondslösungen, die ab 1. Januar in Kraft getreten sind, informieren lassen. «Beide Fonds haben ihre Tätigkeiten aufgenommen», heisst es in der Mitteilung. Gemeint sind damit die Abzüge auf dem Milchpreis von 4,5 Rappen für die Nachfolgelösung des Schoggigesetzes und den Fonds Rohstoffverbilligung.

Letzterer wird aufgrund der tiefen Milchmengen, die derzeit eingeliefert werden, nicht benötigt. «Faktisch gibt es aktuell keinen Bedarf für eine Regulierung», sagt Stephan Hagenbuch, der Direktor der Schweizer Milchproduzenten, auf Anfrage der BauernZeitung. Anders ausgedrückt gibt es derzeit keinen Bedarf für C-Milch, was für die Produzenten insgesamt positiv ist.

Planmässiger Start der Nachfolgelösung für das Schoggigesetz

Die tiefen Milchmengen helfen laut Stephan Hagenbuch ausserdem dabei, die Nachfolgelösung für das Schoggigesetz einzuführen. Sobald der Regulierungsfonds, für den 20% der allgemeinen Milchzulage (derzeit 0,9 Rappen/kg Milch bzw. rund 1,5 Mio Franken pro Monat) eingezogen werden, zehn Millionen Franken schwer ist, wird dieser Teil der Abzüge nicht mehr eingezogen.

Für die Milchproduzeten hat das – unter der Voraussetzung stabiler Marktentwicklung – zur Folge, dass die Abzüge im Herbst um 0,9 Rappen geringer ausfallen werden. «Werden die 0,9 Rappen nicht mehr eingezogen, müssen sie gemäss der aktuellen Regelung ganz klar beim Milchproduzenten bleiben», sagt Stephan Hagenbuch weiter. Da kenne die SMP kein Pardon.

Dass die Diskussion darüber voraussichtlich im Herbst, also in milchärmeren Monaten, stattfindet, dürfte den Produzenten dabei helfen.

Stabile Marktlage

Tatsächlich präsentiert sich die Milchmarktlage äusserst stabil. Zwar ist der Molkereimilchpreisindex vom Bundesamt für Landwirtschaft für November 2018 um 0,91 Punkte gesunken, für eine Preisveränderung beim Richtpreis reicht das aber noch lange nicht aus.

Stephan Hagenbuch spricht denn auch von einem unspektakulären Ergebnis bei den Richtpreisverhandlungen. «Wenn die Differenz beim Index praktisch Null ist, dann ist normalerweise auch keine Diskussion nötig», sagt er auf Anfrage der BauernZeitung.

hja