Die Nahrungsmittelproduktion ist für einen wesentlichen Teil der Umweltwirkungen verantwortlich. 26 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen bei der Nahrungsmittelproduktion und dem Konsum, erklärt Thomas Nemecek von Agroscope an der 6. Nachhaltigkeitstagung in Reckenholz ZH.

Die Bauern sind nun doppelt gefordert. Einerseits sollen sie Emissionen verringern und anderseits müssen sie mit den neuen Klimaumständen umgehen können.

Leistungsgerechte Fütterung

Auf dem Betrieb gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, Emissionen zu reduzieren. Etwa können Lachgas-Emmissionen durch leistungsgerechte Fütterung in der Tierhaltung, bedarfsgerechte Düngung oder effizientes Recycling von Wirtschaftsdünger reduziert werden, erklärt Heinz Flessa vom Thünen-Institut.

Eine weiteres Forschungsprojekt untersucht die Möglichkeit, Emissionen durch angepasste Viehzucht zu senken. Wie Beat Bapst von Qualitas AG zeigte, sind die Methan-Emissionen der Kühe je nach Zuchtziel unterschiedlich. Was mit den Erkenntnissen gemacht werden kann, ist laut Bapst noch offen und es müsse noch diskutiert werden, wie sie im Selektionsprozess genutzt werden können.

Tierproduktion verursacht Umweltbelastung

58 Prozent der Umweltbelastung entsteht in der Produktion von tierischen Produkten, zeigt eine Studie unter der Leitung von Thomas Nemecek von Agroscope. Hier sind die Konsumenten gefragt – die Devise lautet: weniger Fleisch essen.

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"Wird auf 50 Prozent der tierischen Produktion verzichtet, könnten 73 Prozent der Umweltbelastungen eingespart werden", so Nemecek. Eine umwelt- und klimaoptimierte Ernährung beinhaltet weniger Fleisch, weniger Alkohol und weniger Speiseöl.

Schutz vor Umweltrisiken

Es gilt aber nicht nur, Emissionen zu senken. Der Landwirt muss sich auch vor Klimarisiken schützen. Etwa mit dem Anbau von diversen und robusten Sorten oder mit Bewässerungsanlagen, die bei akuter Trockenheit genutzt werden können, erklärt Robert Finger von der ETH.

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An Wichtigkeit gewinnen zudem Versicherungen gegen Klimarisiken, erklärt Finger weiter.

asa